Die Menschen sind so mobil wie nie zuvor. Mobilität und die mit ihr verbundene Freiheit und Autonomie sind zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Gleichzeitig ist die grenzenlose Mobilität aber auch eine Hauptverursacherin von Luft- und Lärmbelastungen. Sie treibt die Zersiedelung an und die Verkehrsinfrastruktur zerstört Lebensräume.

Aus dieser Gemengelage entwickelt sich seit Jahren eine neue Art der Mobilität, die auf Digitalisierung, alternative Antriebe und Erleben statt Besitz setzt. 

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Einfach von A nach B

Für Versicherer ist die Entwicklung wichtig, betrifft sie doch verschiedene Bereiche ihrer Tätigkeiten. Entsprechend kräftig wird investiert. Bei der Vaudoise beispielsweise in MaaS Global. Das finnische Unternehmen gilt als Pionier des Mobility-as-a-Service-Konzepts und hat im September seine App Whim auch in der Schweiz eingeführt. Whim stellt Verkehrsdienstleistungen zusammen, die von regionalen Partnern erbracht werden. Nutzerinnen und Nutzer können sich, wann und wohin sie wollen, fortbewegen, sei es mit dem ÖV, elektrischen Trottinetts, Taxis oder Autos. 

Patrick Matthey, Leiter Unternehmenskommunikation bei der Vaudoise, sagt zum Engagement: «Vaudoise antizipiert damit die Änderungen im Konsumentenverhalten ihrer Kundinnen und Kunden sowie der Nutzerinnen und Nutzer von Whim – insbesondere der jungen Bevölkerung – und begleitet sie auf dem Weg in die Mobilität der Zukunft.»

Im vergangenen Jahr hatte sich der Konzern bereits an Cargo sous terrain (CST) beteiligt, dem visionären Infrastrukturprojekt für den unterirdischen Güterverkehr in der Schweiz. «Die beiden Beispiele entsprechen voll und ganz den Werten und der Vision der Vaudoise-Gruppe einer nachhaltigen und verantwortungsvollen Zukunft», so Patrick Matthey.

Mehr Autos im Abonnement

In Cargo sous terrain sind die Mobiliar und Helvetia bereits seit 2017 investiert. Für grössere Schlagzeilen sorgte jedoch das Mobiliar-Engagement bei Carvolution, dem Überflieger im Markt der Auto-Abos. Die Mobiliar hat sich früh an zwei Finanzierungsrunden beteiligt, hält eine Minderheitsbeteiligung und hat Carvolution zur Erweiterung der Fahrzeugflotte einen Rahmenkredit von 50 Millionen Franken zur Verfügung gestellt. Mobiliar-Mediensprecher Jürg Thalmann: «Carvolution trifft mit dem Auto-Abo den Puls der Zeit. Wir beobachten einen Trend hin zur individuellen Mobilität, ohne den Besitz eines eigenen Autos, insbesondere in urbanen Regionen. Und die Corona-Krise hat den Wunsch nach individueller Mobilität verstärkt.»

In diese Richtung zielt auch das Investment des Helvetia Venture Fund in Faaren, den ersten Auto-Abo-Marktplatz in Deutschland. Das Startup ermöglicht es Autohändlern mittels einer individuellen White-Label-Software, ihre Fahrzeuge Kundinnen und Kunden in einem selbst definierten Abo-Modell anzubieten. 

Michael Wieser, Partner beim Helvetia Venture Fund, erklärt dazu: «Der Helvetia Venture Fund investiert in die Technologien und Geschäftsmodelle von morgen. Im Bereich Mobilität setzen wir auf das Ende des Verbrennungsmotors und auf Verfügbarkeit statt Eigentum. Ganz generell erwarten wir eine Zunahme der Mobilität, auch in der Luft, und ein langsames Herantasten an autonome Fahrzeuge.»

Neue Mobilität auch in der Luft

Dazu passt das Helvetia-Investment in Volocopter. Das deutsche Unternehmen entwickelt elektrische Flugtaxis und Lastdrohnen. «Volocopter wird eine völlig neue Kategorie von Mobilität im urbanen Raum schaffen und kann künftig ein Massentransportmittel werden. Das ist für Helvetia natürlich interessant, nicht nur, weil wir Aviation-Risiken versichern, sondern auch, weil das Risikoprofil völlig neuartig ist», sagt Michael Wieser. 

Die Liste der Engagements im Bereich der neuen Mobilität liesse sich fast beliebig erweitern. Zurich Schweiz beispielsweise kooperiert seit September mit dem Auto-Abo-Anbieter Carify und die Baloise hat über die letzten Jahre hinweg ein ganzes Mobilitäts-Ökosystem aufgebaut. Sie hat dabei in verschiedene Startups investiert, eigene Startups gegründet oder ist Partnerschaften mit anderen Unternehmen eingegangen. 

Die Mobilität ist in eine neue Ära eingetreten, die Entwicklungen verlaufen schnell. Schweizer Versicherer scheinen für den Schritt in ein multimobiles Zeitalter gut gerüstet.

Dies ist ein HZ Insurance-Artikel

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