Der weltweit grösste Rückversicherer Munich Re will in seinem Erstversicherungsgeschäft durch Zukäufe wachsen. «Wir wollen Bestände oder Unternehmen in der Erstversicherung erwerben, um Skaleneffekte zu nutzen und in einigen Fällen auch, um die Marktabdeckung zu erhöhen», sagte Konzernchef Joachim Wenning dem Anlegermagazin «Euro am Sonntag». «Wir können in jedem Markt, in dem wir aktiv sind, zukaufen. »Dabei plant er ein Budget im einstelligen Milliardenbereich ein. Im zweistelligen Bereich seien Zukäufe unwahrscheinlich: «Wir könnten es uns zwar leisten, aber die Chance, ein passendes Unternehmen zu bekommen, ist in dieser Grössenordnung gering.»
Gewinnziel trotz hoher Schäden übertroffen
In der Rückversicherung seien Übernahmen unrealistisch, weil übernommene Kunden eines Rückversicherers meistens bereits Munich-Re-Kunden seien und sich dadurch ein grösserer Teil der Rückversicherung im Konzern bilde. «Versicherer wollen ihre Risiken jedoch streuen. Also würden wir mit einem Zukauf Geschäft verlieren», erklärte Wenning weiter. 2022 hatte der im Dax notierte Konzern trotz hoher Katastrophenschäden sein Gewinnziel übertroffen. Dass der Jahresgewinn dennoch stieg, verdankte die Munich Re auch ihrer Erstversicherungstochter Ergo. Ergo verdiente mit 826 Millionen Euro rund 37 Prozent mehr als im Vorjahr. (awp/hzi/sec)