Bis vor einigen Jahren fristeten parametrische Deckungen eher ein Nischendasein. Heute sind sie durch den verstärkten Einsatz von Analytics-Verfahren Vorreiter, wenn es darum geht, Versicherungslücken zu schliessen. Dies zahlt sich besonders in unterversicherten Regionen mit vielen wetterbedingten Risiken aus.
Jüngstes Beispiel ist eine parametrische Versicherung für Hawaiis Korallenriffe. Das Versicherungsprodukt hat die Unternehmensberatung WTW in Zusammenarbeit mit The Nature Conservancy jetzt erstmals in den Vereinigten Staaten eingeführt. Die Police dazu wurde vom Rückversicherer Munich Re bereitgestellt.
Einfache und schnelle Auszahlung
Parametrische Versicherungen gelten als innovatives Retail-Produkte mit einem einfachen und schnellen Auszahlungsprozess. Generell regulieren sie Schäden, die auf einer einfachen vordefinierten Messgrösse basieren. Die Auszahlung hängt vom Auftreten eines auslösenden Ereignisses, Triggering Event genannt, ab und ist unabhängig vom tatsächlich erlittenen Schaden.
Auf Hawaii ermöglicht die parametrische Versicherung einen Schutz zur Finanzierung von Reparaturen nach Sturmschäden an Korallenriffen und erleichtert die Notfallversorgung. Die parametrische Versicherung für tropische Wirbelstürme kann bei Windgeschwindigkeiten von 50 Knoten ausgelöst werden, wenn sie nahe genug an Riffen auftreten.
Geldgeber, darunter die Bank of America Foundation und die Howden Group Foundation, unterstützen die Einführung der parametrischen Riffversicherung auf Hawaii. Diese soll während der Hurrikansaison 2023 in Kraft treten. (pm/hzi/mig)