Die vorläufig genehmigte Tariferhöhung würde die kalifornische Tochtergesellschaft von State Farm finanziell entlasten, die nach eigenen Angaben das Vertrauen der Solvenz-Aufsichtsbehörden und Ratingagenturen stärken muss. Nach den Bränden in Palisades und Eaton im Januar hat der Versicherer bereits mehr als 2 Milliarden Dollar an Schäden ausgezahlt. Versicherungskommissar Ricardo Lara sagte, die Tariferhöhung sei notwendig, um die jahrelange Versicherungskrise in Kalifornien zu bewältigen, die durch die zunehmenden Waldbrände noch verschärft wurde. Diese haben grosse Versicherer dazu veranlasst, ihren Versicherungsschutz in Kalifornien zurückzuziehen oder einzuschränken. 

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Lara erklärte, er beabsichtige, den Antrag des Unternehmens auf eine 22-prozentige Erhöhung für Hausbesitzerpolicen und eine 15-prozentige Erhöhung für Mieter und Eigentumswohnungen zu genehmigen, wenn der Versicherer die Notwendigkeit während einer öffentlichen Anhörung am 8. April begründen kann. Im Falle einer Genehmigung würden die neuen Tarife am 1. Juni in Kraft treten. Lara stellte klar, dass andere kalifornische Versicherer nicht in der Lage wären, die Kunden von State Farm zu übernehmen, wenn der Versicherungsriese seine Geschäftstätigkeit in Kalifornien einstellt. State Farm bestätigte, dass es die Stornierung und Nichtverlängerung von Policen für «mindestens ein Jahr» aussetzen werde, wenn die Tariferhöhung genehmigt wird. 

Finanzspritze in Höhe von 500 Millionen Dollar?

Das kalifornische Versicherungsministerium empfahl ausserdem, dass die kalifornische Tochtergesellschaft von State Farm eine Finanzspritze in Höhe von 500 Millionen Dollar von der Muttergesellschaft beantragen solle, um «die finanzielle Stabilität wiederherzustellen». 

Geschätzte Brandschäden von 45 Milliarden Dollar

Eine Analyse der Universität von Kalifornien in Los Angeles schätzt, dass die Brände in Palisades und Eaton, bei denen mindestens 29 Menschen ums Leben kamen und mehr als 16'000 Gebäude zerstört wurden, versicherte Schäden in Höhe von 45 Milliarden Dollar verursacht haben. State Farm, das in Kalifornien den grössten Anteil am Sach- und Unfallversicherungsmarkt hat, dürfte für 7,6 Milliarden Dollar dieser Schäden aufkommen. (Bloomberg/hzb/pg)
 

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