Nun ist die Katze aus dem Sack: Der neue Verband der Schweizer Krankenversicherer, der mit seinen Mitgliedern ab dem 1. Januar 2025 nach eigenen Angaben praktisch 100 Prozent der Versicherten vertreten wird, heisst «prio.swiss – Der Verband Schweizer Krankenversicherer». Der Name steht laut Mitteilung für die Priorität des Verbandes, sich gemeinsam für ein qualitativ hochstehendes und nachhaltig finanzierbares Gesundheitswesen für die Schweiz einzusetzen.

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Der Name soll künftig Programm sein.

Der Name soll künftig Programm sein.

Quelle: prio.swiss

Arbeitsschwerpunkte festgelegt

Weiter haben sich die beteiligten Krankenversicherer auf die Schwerpunkte des neuen Verbandes geeinigt. Dieser wird sich im Rahmen der obligatorischen Krankenpflegeversicherung mit den politischen Rahmenbedingungen und der Ausarbeitung von Grundlagen im Bereich Gesundheitspolitik, Tarifstrukturen, Versorgung und Qualität sowie Daten und Standardisierung beschäftigen.

Der Verband nimmt sämtliche politische Aktivitäten in diesen Bereichen wahr. Dienstleistungen, die nicht Aufgabe des neuen Verbandes sind (Sasis, Leistungseinkauf), werden weiterhin von den Tochtergesellschaften von Santésuisse betrieben.

Verbandsstrukturen definiert

Entlang dieser Themen (Kommunikation, Gesundheitspolitik & Public Affairs, Strukturen & Versorgung und Daten & Standardisierung) wird sich der Verband auch organisieren. Die Verbandsarbeit wird unterstützt durch Arbeitsgruppen aus Expertinnen und Experten der Mitgliedsunternehmen. Im Vorstand des neuen Verbandes werden die CEOs der zehn grössten Mitglieder vertreten sein.

Für das Präsidium ist eine unabhängige Person mit der notwendigen Branchen- und Führungserfahrung und ohne politisches Mandat auf nationaler und kantonaler Ebene vorgesehen. Wer die Stelle der Direktorin oder des Direktors übernehmen wird, soll im November bekanntgegeben werden, sobald das laufende Rekrutierungsverfahren abgeschlossen ist.

Auf Curafutura-Strukturen aufgebaut

Da eine komplette Neugründung sehr viel aufwändiger gewesen wäre, haben die beteiligten Krankenversicherer aus Effizienz- und Kostengründen gemäss einer Mitteilung beschlossen, den neuen Branchenverband bis Ende Jahr rechtlich auf der bestehenden Vereinsstruktur von Curafutura aufzubauen. Basierend auf den in der Charta des neuen Verbandes gemeinsam festgelegten Grundprinzipien wird Curafutura zu diesem Zweck in einem ersten Schritt neue Statuten erhalten und in «prio.swiss – Der Verband Schweizer Krankenversicherer» umbenannt. In weiteren Schritten ist geplant, die entsprechenden Teile von Santésuisse, einschliesslich der Mitarbeitenden, auf den neuen Verband zu übertragen.

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Felix Gutzwiller, Alt-Ständerat und emeritierter Professor sowie ehemaliger Direktor des Instituts für Sozial- und Präventivmedizin an der Universität Zürich, übernimmt in diesem Zusammenhang vorübergehend das Präsidium von Curafutura und wird den Übergang in die neuen Verbandsstrukturen begleiten. Dabei wird er eng mit Santésuisse-Präsident Martin Landolt zusammenarbeiten.

Der bisherige Präsident von Curafutura, Konrad Graber, stellt aufgrund der neuen Weichenstellung sein Amt zur Verfügung, wie der Verband mitteilt. Graber wurde im Mai 2023 wegen seiner fundierten Kenntnisse des Schweizerischen Gesundheitssystems an die Spitze des Verbandes gewählt und hat sein Amt mit dem Ziel angetreten, Curafutura als Verband zu stärken und als konstruktive Mitgestalterin im Markt zu positionieren. «In den letzten Wochen habe ich mich stark dafür eingesetzt, Curafutura in der Zeit des Umbruchs durch die beabsichtigte Gründung eines neuen Verbandes in ruhige Gewässer zu führen und für die Mitarbeitenden eine faire und korrekte Lösung sicherzustellen», wird Graber in der Mitteilung zitiert. 

Die beteiligten Krankenversicherer, die heute nicht Mitglied von Curafutura sind - was die Mehrheit betrifft -, beabsichtigen, dem neuen Branchenverband in den kommenden Wochen beizutreten. Bis Ende Jahr vertritt Curafutura die laufenden Geschäfte noch unter dem bisherigen Namen; ab dem 1. Januar 2025 wird der neue Verband mit dem Namen «prio.swiss» in Erscheinung treten. (pd/hzi/bdw)