Der deutsche Versicherungskonzern Allianz und die Insurance Australia Group (IAG) erwägen Angebote für den Versicherungszweig des Royal Automobile Club of Western Australia, so mit der Angelegenheit vertraute Personen, die aufgrund vertraulicher Informationen nicht genannt werden wollten. Das Unternehmen beauftragte Barrenjoey mit einer strategischen Überprüfung dieses Geschäftsbereichs, wie die Australian Financial Review Ende letzten Jahres berichtete.
«RAC ist ständig auf der Suche nach Möglichkeiten zur Verbesserung unserer Mitgliedererfahrung und der Services, die wir anbieten, einschliesslich der Versicherungen», so ein Sprecher, der die laufende Überprüfung bestätigte, aber auf die Frage nach den potenziellen Bietern keinen weiteren Kommentar abgeben wollte. IAG sagte gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg, dass sie regelmässig Wachstumsmöglichkeiten prüft und dafür gut aufgestellt ist, lehnte es jedoch ab, Marktspekulationen zu kommentieren. Die Allianz lehnte eine Stellungnahme ab.
Wettlauf um Grösse
Der Prozess bringt die Top-Versicherer gegeneinander in einen Wettlauf um Grösse, da sie ihre Bücher in den letzten Monaten durch Geschäfte mit genossenschaftlichen Kreditgebern und Automobilclubs in anderen australischen Staaten erweitert haben.
Der Royal Automobile Club of Western Australia bietet laut seiner Website eine breite Palette von Versicherungsprodukten an - von Autos und Häusern bis hin zu Wohnwagen und Haustieren. Die Gruppe erzielte in dem im Juni zu Ende gegangenen Geschäftsjahr einen Gewinn nach Steuern von 105 Millionen australischen Dollar (65,6 Mio. $) und verfügte über ein Nettovermögen von 1,13 Milliarden australischen Dollar.
Attraktiver Markt
Im November erklärte IAG, dass sie 90 Prozent des bestehenden Versicherungsgeschäfts des Royal Automobile Club of Queensland übernehmen würde, mit einer Option auf den Kauf der verbleibenden 10 Prozent in zwei Jahren und einer 25-jährigen Vertriebsvereinbarung. Die Allianz ging eine Partnerschaft mit der Royal Automobile Association of South Australia ein, um deren allgemeines Versicherungsgeschäft zu erwerben und eine 20-jährige exklusive Vertriebsvereinbarung für einige ihrer Versicherungsproduktlinien abzuschliessen.
Der Allianz würde ein Übernahme in Australien Aufschwung geben, nachdem sie in anderen Ländern der Region, wie Singapur und Indien, Rückschläge hinnehmen musste. (Bloomberg/hzi/bdw)