Im 1. Quartal 2025 haben die Schweizer Pensionsverpflichtungen in den Unternehmensbilanzen einen signifikanten Rückgang verzeichnet, obwohl sich die Vermögenswerte zum Quartalsende hin abschwächten. Einem starken Anstieg des Diskontierungssatzes stand nur ein geringfügiger Rückgang der Vermögenswerte gegenüber, so dass der WTW-Pension Index seit Anfang Jahr um 4,7% stieg. Aufgrund der globalen Spannungen werden die Aussichten komplexer, daher empfehlen die Branchenexperten eine sorgfältige Überwachung der Entwicklungen und einen proaktiven, flexiblen Ansatz.
Die Vermögenswerte der Pensionskassen zeigten im 1. Quartal 2025 einen leichten Rückgang um 0,6%, während die Renditen der Unternehmensanleihen gegenüber Ende 2024 um rund 33 Basispunkte zulegten. Dadurch verbesserte sich der Deckungsgrad – d.h. das Verhältnis des zur Verfügung stehenden Pensionsvermögen zu den ausgewiesenen Pensionsrückstellungen – gemäss WTW-Pension Index per 31. März 2025 auf 125,5% gegenüber 120,9% Ende 2024.
Der anhaltende Rückgang der Anleihenrenditen und die entsprechend sinkenden Diskontierungssätze zwischen Ende 2022 und Ende 2024 wurden durch einen Anstieg der Anleihenrenditen im 1. Quartal 2025 unterbrochen. Dadurch sanken die erwarteten Pensionsverpflichtungen (PBO) um beträchtliche 4,3%. Infolge des SNB-Entscheids, ihren Leitzinssatz im 1. Quartal 2025 um weitere 0,25 Prozentpunkte zu senken, dürfte dieser Anstieg jedoch kurzlebig sein.
Solide Finanzposition der Schweizer Pensionspläne, doch Experten raten zur Vorsicht
Nach einem erfolgreichen Jahr 2024, in dem viele Schweizer Pensionskassen von starken Anlagerenditen profitierten, präsentieren sich die meisten beruflichen Vorsorgeeinrichtungen im Jahr 2025 in einer soliden finanziellen Verfassung. Trotz dieser günstigen Ausgangslage raten Experten jedoch zur Zurückhaltung. Zunehmende wirtschaftliche Spannungen zwischen den USA und anderen globalen Volkswirtschaften sowie wachsende politische Unsicherheiten wirken sich belastend auf die Finanzmärkte aus.
Im Fokus steht nun die Frage, inwiefern die zunehmende globale Volatilität die Anlageperformance und damit den Finanzierungsstand der Pensionspläne beeinflusst. «Die aktuellen Turbulenzen an den internationalen Märkten machen deutlich, wie schnell sich die Rahmenbedingungen verändern können», kommentiert Adam Casey, Leiter Corporate Retirement Consulting bei WTW in Zürich. «Der Rückgang an den Aktienmärkten und der Anstieg der Schweizer Anleihenrenditen zum Quartalsende spiegeln offenbar die zunehmenden geopolitischen Spannungen und die daraus resultierende Unsicherheit wider.»
Auch wenn viele Pensionskassen zu Jahresbeginn weiterhin solide aufgestellt sind, könnte eine anhaltende Marktvolatilität zunehmend Druck auf die langfristigen Renditen ausüben. Im Jahresverlauf rücken daher strategische Überprüfungen des Portfoliorisikos, gezielte Absicherungsmassnahmen und ein aktives Liability Management stärker in den Fokus. Angesichts der wachsenden Komplexität raten Branchenexperten zu einem proaktiven Vorgehen: Märkte eng beobachten, politische Entwicklungen aufmerksam verfolgen und den Austausch zwischen den Corporate Finance Teams und Pensionsfondsverwaltern konsequent pflegen.
Portfolios schützen gegen globale Marktinstabilität
Die jüngsten Zoll-Entscheide von Donald Trump haben zu wesentlichen Turbulenzen an den weltweiten Finanzmärkten geführt. Während diese Massnahmen darauf abzielen, Handelsungleichgewichte zu korrigieren und die inländische Produktion zu stärken, antizipieren die Aktienmärkte die langfristigen negativen Auswirkungen von Zöllen auf die Weltwirtschaft.
Die Pensionskassen sind von diesen Marktschwankungen direkt betroffen. Da der US-Aktienmarkt einen dominierenden Anteil des globalen MSCI World Index ausmacht, könnten die jüngsten Verluste an den Aktienmärkten die Performance der Schweizer Pensionskassen beeinflussen – vor allem, falls die Märkte volatil bleiben oder sich nur langsam erholen.
Der Pensionskassenindex WTW-Pension Index wird vierteljährlich von WTW in deren Swiss Pension Finance Watch veröffentlicht und basiert auf dem International Accounting Standard 19 (IAS19) sowie auf US GAAP FASB ASC 715. Der Index stellt die quartalsweise Entwicklung des Ausfinanzierungsgrads unter Accounting Standards dar, statt den sonst typischen Deckungsgrad der schweizerischen Vorsorgepläne anzugeben. (pd/hzi/pg)