Die Swiss Life treibt den vor Jahren angestossenen Ausbau des gebührengenerierenden Geschäfts weiter aus. Die sogenannten Fee-Erträge legten in den ersten neun Monaten 2022 erneut kräftig zu. Die Prämieneinnahmen blieben auf einem stabilen Niveau.

Von Januar bis September nahm der Finanzkonzern mit Finanzberatungen, der Vermögensverwaltung für Pensionskassen oder dem Verkauf von anlagegebundenen Vorsorgeprodukten 1,75 Milliarden Franken ein. Das ist zum Vorjahr ein Plus von 7 Prozent und währungsbereinigt ein Wachstum von 13 Prozent, wie die Swiss Life am Mittwoch bekanntgab.

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Die Swiss Life habe die gute Entwicklung des ersten Halbjahres fortgesetzt, wird Konzernchef Patrick Frost in der Mitteilung zitiert. Bereits in der ersten Jahreshälfte waren die Fee-Erträge um 13 Prozent gewachsen.

Starker Zuwachs im Asset Management

Der Ausbau des Fee-Geschäfts ist gewollt. Damit will die Gruppe ihr Geschäft breiter abstützen und sich weniger stark den Launen der Finanzmärkte und der Zinsentwicklung aussetzen.

Sehr gut gelang dies den Swiss Life Asset Managers mit einem Ertragsplus von 13 Prozent. Dabei seien in der ersten drei Quartalen von Drittkunden Nettoneugelder (TPAM) von 6,0 Milliarden Franken zugeflossen, hiess es.

In der Sparte International rückten die Fee-Erträge um 15 Prozent vor, was auch einer Akquisition zu verdanken war. In Deutschland nahmen sie um 8 Prozent und in Frankreich um 9 Prozent zu. In der Schweiz blieben das Geschäft stabil.

Stabile Prämienentwicklung

Im Versicherungsgeschäft agiert die Swiss Life seit Jahren zurückhaltend. Insbesondere dann, wenn es um den Abschluss von Vollversicherungen in der Beruflichen Vorsorge (BVG) geht, die Firmenkunden einen Rundumschutz auch gegen Verwerfungen an den Finanzmärkten bieten.

Die Prämieneinnahmen im Heimmarkt rückten nach neun Monaten dennoch um 1 Prozent auf 7,8 Milliarden Franken vor. Und die verwalteten Vermögen mit teilautonomen BVG-Lösungen wuchsen seit Jahresbeginn um 0,4 auf 6,0 Milliarden Franken. Hier werden Finanzmarktrisiken an die Kunden übertragen und das Geschäft wird grösstenteils nicht in den Prämien ausgewiesen.

Die Prämieneinnahmen der gesamten Gruppe fielen um 1 Prozent auf 15,0 Milliarden Franken leicht zurück, legten hingegen in lokalen Währungen gerechnet um 2 Prozent zu. Mit den Angaben zur Volumenentwicklung hat die Swiss Life die Erwartungen der Analysten in etwa erreicht.

Solide Anlageseite

An den in diesem Jahr unter Druck stehenden Finanzmärkten erzielte die Swiss Life bis September robuste direkte Anlageerträge von 2,88 Milliarden Franken nach 2,95 Milliarden im vergangenen Jahr. Die Nettoanlagerendite lag nach neun Monaten nicht annualisiert gar bei 2,4 Prozent, nach 2,0 Prozent.

Auch bleibe der Konzern mit einer geschätzten SST-Solvenzquote von leicht über 200 Prozent per Ende September weiterhin gut kapitalisiert, heisst es. Und mit den bis 2024 gesetzten Zielen sei man "gut unterwegs". Beispielsweise seien die Leerstände im milliardenschweren Immobilienportfolio um 0,3 Prozentpunkte auf 4,2 Prozent reduziert worden.

«Swiss Life konnte die gute Entwicklung aus dem ersten Halbjahr 2022 im dritten Quartal des Jahres fortsetzen», kommentierte Patrick Frost, Group CEO von Swiss Life, die Quartalszahlen. «Wir sind mit der Umsetzung unseres Unternehmensprogramms ‹Swiss Life 2024› gut unterwegs und bestätigen die finanziellen Zielsetzungen der Gruppe. Wir entwickeln Swiss Life auch in Zeiten mit höheren Zins- und Inflationsraten erfolgreich weiter. So konnten wir beispielsweise in unserem Immobilienportfolio die Leerstände von 4,5 Prozent auf 4,2 Prozent senken und verzeichneten dort auch höhere Bewertungen.» (awp/pm/hzi/mig)