In den ersten drei Monaten des Jahres nahm die Zurich im Schaden- und Unfallgeschäft 11,9 Milliarden US-Dollar an Bruttoprämien ein. Das waren 8 Prozent mehr als vor Jahresfrist, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. Analysten hatten mit einem Anstieg auf nur 11,6 Milliarden gerechnet. Um Währungseinflüsse sowie um Zu- und Verkäufe bereinigt betrug das Plus sogar 12 Prozent. Mit ein Grund für die Zunahme waren die weiter steigenden Preise, was mit 2 Prozentpunkten zum Wachstum beigetragen habe, wie Finanzchef George Quinn an einer Telefonkonferenz ausführte. Angaben zu den Gewinnzahlen macht die Zurich zum ersten Quartal nicht.
Preissteigerungen in den USA
Besonders stark konnte die Zurich in Nordamerika (+17%) zulegen, wo das Firmenkundengeschäft und die Agrarversicherungen von einer guten Nachfrage und Tarifverbesserungen profitierten. In der Region Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) wuchs die Zurich bereinigt um 8 Prozent, in Asien-Pazifik um 11 Prozent und in Lateinamerika mit 21 Prozent. Auf dem Vormarsch befindet sich der US-Versicherer Farmers Exchanges, für den die Zurich Dienstleistungen erbringt. Die Bruttoprämien von Farmers kletterten um 29 Prozent auf 6,88 Milliarden Dollar. Die starke Zunahme ist auch auf die Integration des von MetLife übernommenen Sachgeschäfts zurückzuführen, was 17 Prozentpunkte zum Wachstum beitrug.
Ebenfalls gesteigert hat sich die Zurich im Neugeschäft der Lebensparte. Dort stieg das Jahresprämienäquivalent (APE), das sich aus neu gewonnenen Prämien und einem Zehntel der eingenommenen Einmalprämien zusammensetzt, um 8 Prozent auf 996 Millionen Dollar. Bereinigt verblieb ein Plus von 14 Prozent. Kaum mehr eine Rolle spielt laut Quinn die Corona-Pandemie. Die Sterberaten insbesondere auch in den USA seien mittlerweile auf ein Vor-Corona-Niveau zurückgekehrt. Im ersten Quartal verzeichnete die Zurich Versicherungsansprüche im Zusammenhang mit der Mortalität infolge von Corona im Umfang von 11 Millionen Dollar verglichen mit den 195 Millionen aus dem Vorjahr.
Mit 2022-Zielen auf Kurs
Der Start ins neue Jahr sei geglückt, sagte Quinn weiter. Er geht davon aus, die bis Ende Jahr gesetzten Ziele zu übertreffen. Und auch aus dem Ukraine-Krieg würden keine signifikante Schadensbelastungen erwartet, schliesslich sei man nicht in den von der Krise am stärksten betroffenen Geschäftsfeldern wie dem Flugzeug-Leasing-Geschäft präsent.Auch stehen die Zeichen für weiteres Wachstum gut. "Trotz des Inflationsdrucks rechnen wir damit, dass die Prämiensätze bis weit ins Jahr 2023 über dem Schaden-Kosten-Trend liegen werden", wird Quinn zitiert. Zudem ist die Gruppe mit einer Solvenzquote (SST) von 234 Prozent (Ende 2021: 212%) nach wie vor stark kapitalisiert. (awp/hzi/wil)