Die Milliardenschäden aus den Waldbränden in Los Angeles bringen die Münchener Rück 2025 nicht von ihrem Rekordkurs ab. Im abgelaufenen Jahr schnellte der Nettogewinn des weltgrössten Rückversicherers um 23 Prozent auf den Rekordwert von 5,67 Milliarden Euro und übertraf damit noch die Erwartungen der Analysten.
6 Milliarden im Blick
Vorstandschef Joachim Wenning hatte zuletzt mehr als fünf Milliarden angekündigt. Für die verheerenden Waldbrände in Los Angeles Anfang des Jahres muss die Münchener Rück mit rund 1,2 Milliarden Euro einstehen, wie sie am Mittwoch vor der Bilanzpressekonferenz mitteilte. Trotzdem hält sie an dem Ziel fest, den Gewinn in diesem Jahr auf sechs Milliarden Euro zu steigern.
«Unsere Zuversicht stützt sich auch auf eine erfolgreiche Erneuerung zum 1. Januar dieses Jahres», sagte Wenning. Die hohe Zahl von Naturkatastrophen werde verhindern, dass die Preise in den Verhandlungen mit den Erstversicherern weiter abbröckelten, hiess es in der Mitteilung.
Im vergangenen Jahr hatten die beiden Hurrikane «Helene» und «Milton» die Münchener Rück zusammen fast eine Milliarde Euro gekostet. Im Januar hatten sich Feuer durch mehrere Vororte der kalifornischen Metropole Los Angeles gefressen, was die Versicherer und Rückversicherer zusammen mehr als 30 Milliarden Dollar kosten dürfte.
Stabile Preise erwartet
Auch deshalb hofft die Münchener Rück auf stabile Preise in den nächsten Erneuerungsrunden im April und Juli. Bei der Erneuerung der Verträge zum 1. Januar waren die Preise in ihrem Portfolio im Schnitt risikobereinigt um 0,6 Prozent gesunken. Auch andere Rückversicherer hatten über ein vorläufiges Ende der jahrelangen Preissteigerungen berichtet. Die Münchener Rück zeichnete deshalb mit 15,6 Milliarden Euro 2,4 Prozent weniger Neugeschäft. Insgesamt ging es in den Verhandlungen um rund zwei Drittel des Schaden-Rückversicherungs-Geschäfts weltweit.
Kräftige Dividendenerhöhung
Einen Grossteil des Gewinns aus dem vergangenen Jahr will die Münchener Rück an die Aktionäre weiterreichen - insgesamt 4,6 Milliarden Euro. Die Dividende soll - deutlich stärker als von Analysten erwartet - um fünf auf 20 Euro je Aktie erhöht werden. Zudem will sie eigene Aktien für zwei Milliarden Euro zurückkaufen; im vergangenen Jahr waren es 1,5 Milliarden.
In den vergangenen fünf Jahren hat die Münchener Rück ihren Gewinn mehr als verdoppelt. «Das Ertragsniveau von Munich Re hat sich im Rahmen unseres Fünf-Jahres-Strategieprogramms 'Ambition 2025', das wir in diesem Jahr abschliessen, sehr deutlich und nachhaltig verbessert», bilanzierte Wenning. Dabei profitierte sie auch von den steigenden Zinsen und Kapitalerträgen. (Reuters/hzi/bdw)