Schweizer Pensionskassen sind so gesund wie schon lange nicht mehr. Der Deckungsgrad der Kassen ist mit 117,2 Prozent auf dem höchsten Stand seit zehn Jahren.
Dies zeigt eine am Mittwoch veröffentlichte Studie der der ZKB-Tochter Swisscanto. Die Pandemie hat zwar vergangenes Jahr ihre Spuren bei der Anlageperformance von Pensionskassen hinterlassen. Aber dank der schnellen Erholung an den Börsen nach dem Crash im Frühling haben sie 2020 im Durchschnitt doch noch knapp 4 Prozent Rendite auf ihren Anlagen erzielt. Dadurch hätten sie ihre finanzielle Stabilität und Reserven erhöhen können, heisst es.
- Bei der Pensionskasse den Vorsorgeplan mit den höchsten Sparbeiträgen wählen.
- Sich in die Pensionskasse einkaufen, wenn diese gesund ist, also einen Deckungsgrad von deutlich über 100 Prozent und einen technischen Zins von maximal 2 Prozent aufweist.
- Bei der Evaluation für einen neuen Job auch die Pensionskassenlösung des neuen Arbeitgebers sowie die erzielten Renditen miteinbeziehen.
- Jedes Jahr den Maximalbetrag in die Säule 3a einzahlen – und wenn es drin liegt darüber hinaus auch privat sparen oder anlegen. Je jünger man ist, desto höher kann dabei die Aktienquote sein.
- Bei der Pensionierung auf nicht benötigte Leistungen (z.B. Partnerrente bei Singles) verzichten, falls es die Pensionskasse anbietet. Dadurch erhöht sich die Rente.
- Über das Pensionsalter hinaus arbeiten, wenn es die Pensionskasse zulässt.
(pm/hzi/gku)
Allerdings gibt es zwischen den einzelnen Kassen grosse Unterschiede bei der Performance. Die beste Kasse erreichte laut der Studie eine Rendite von 12,3 Prozent, während die schlechteste eine Einbusse von 6,5 Prozent hinnehmen musste. Generell schnitten grössere und professionellere Kassen leicht besser ab als kleinere Kassen.
Viele Pensionskassen hätten die Mittel genutzt, um die Wertschwankungsreserven zu erhöhen. Inzwischen haben laut der Studie fast 70 Prozent der Kassen ihre Zielwertschwankungsreserven zu mindestens drei Viertel geäufnet.
Mehr Aktien als Obligationen
Angesichts des anhaltenden Tiefzinsumfelds und des damit verbundenen Börsenbooms setzen die Pensionskassen vermehrt auf Aktien statt auf Obligationen. Der Aktienanteil ist auf 32,7 Prozent angestiegen und damit auf einem Rekordhoch, während der Anteil an Obligationen mit noch 28,9 Prozent so tief gesunken ist wie noch nie.
In den letzten zehn Jahren habe der Obligationenanteil in den Portfolios um 22 Prozent abgenommen, während der Aktienanteil um 26 Prozent gestiegen sei, heisst es in der Studie.
(awp/hzi/gku)