Der Umwandlungssatz bestimmt in der Regel die Höhe der Rente aus einer Pensionskasse, und das lebenslang. Wenigstens bisher. Denn nun hat die Pensionskasse der UBS für eine bestimmte Gruppe ihrer Rentner diesen erhöht und damit einen neuen Impuls in der Diskussion um die Rentenzahlungen gesetzt.
Dies sei ein brennendes Thema, sagte Heinz Rothacher, Inhaber und Leiter des Pensionskassenberaters Complementa, am Dienstag bei der Vorstellung der aktuellen «Risiko Check-up-Studie». Damit sei die Pensionskasse der UBS aber nicht alleine. Auch andere Pensionskassen hätten die Renten für bestimmte Gruppen ihrer Versicherten erhöht.
«Es sind einige, noch nicht sehr viele», sagte Rothacher. Dafür müssten die Pensionskassen erst ein Kohortensystem einführen, aus dem hervorgeht, wer wann zu welchem Umwandlungssatz in Rente geschickt worden sei, sagte der Experte: «Man darf Rentner nicht als eine Gemeinschaft betrachten.»
Der Umwandlungssatz bestimmt, wie hoch eine Rente ausfällt. Denn er zeigt, wie hoch das in der 2. Säule angesparte Guthaben verzinst wird und wie viel der entsprechende Versicherte davon jährlich als Rente erhält.
Dieser Satz ist in den vergangenen Jahren stetig gesunken und beträgt aktuell noch durchschnittlich 5,4 Prozent. Bis 2027 soll er auf 5,2 Prozent sinken. Damit wollen die Kassen den Folgen der tiefen Zinsen und der demografischen Entwicklung entgegenwirken. Denn dadurch kommt es vermehrt zu Umverteilungen von Aktiven zu Rentnern.
Sinkende PK-Renten
Daher sind die Renten in den vergangenen Jahren gesunken. Das heisst, wer früher pensioniert wurde, erhält eine höhere Rente als jemand, der sich erst in den vergangenen Jahren aus dem Erwerbsleben zurückgezogen hat. Durch die rasche Senkung des Umwandlungssatzes gibt es also Rentner, die weniger erhalten. Daher mache die Pensionskasse der UBS nun freiwillige Rentenerhöhungen.
Doch diese erfolgen nicht via Giesskanne, sondern werden gezielt an die Rentner ausgerichtet, deren Renten mit tiefen Umwandlungssätzen berechnet werden und die damit die tiefsten Renten hätten, sagt Rothacher.
Die Pensionskasse der UBS habe einen hohen Deckungsgrad und die Löhne der Bank seien überdurchschnittlich. Daher sei auch der Anteil der Guthaben im überobligatorischen Bereich überdurchschnittlich. Die Kasse sei daher auch nicht von dem Reformstau im BVG-Bereich betroffen, führte Rothacher weiter aus.
Nicht alle Kassen seien in der Lage, dies zu tun, sagte Rothacher. «Kleine eher nicht.» Denn die Berechnung der Kohorten bedeute einen grösseren Aufwand. Zudem komme es auf die Zusammensetzung der Kasse aus Aktiven und Rentnern, die Anlagestrategie und den Deckungsgrad an, sagt der Experte.
Die Pensionskasse der UBS habe ein Signal gesetzt, sagte Rothacher. «Die Tendenz zum Kohortensystem wird sich verfestigen.» (awp/hzi/mig)