Der französische Versicherer Covea nimmt einen zweiten Anlauf zur Übernahme des Rückversicherers PartnerRe auf Bermuda. Covea und die Familienholding Exor des italienischen Agnelli-Clans als Eigentümer von PartnerRe teilten am Donnerstagabend gemeinsam mit, man habe sich grundsätzlich auf die Transaktion geeinigt.

Covea und Exor waren sich schon einmal handelseinig gewesen, bevor die Franzosen im vergangenen Jahr in der Corona-Krise nachverhandeln wollten. Exor verweigerte sich dem Ansinnen aber. Der Kaufpreis bleibt mit rund neun Milliarden Dollar nun aber unverändert. Bis zum Jahresende soll der Deal unterschriftsreif sein.

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Covea will ins Ausland expandieren

«Die Übernahme von PartnerRe passt perfekt zur langfristigen Strategie von Covea», hiess es in der gemeinsamen Mitteilung. Die Franzosen, die bisher fast 90 Prozent ihres Prämienvolumens von 17 Milliarden Euro auf dem heimischen Markt erwirtschaften, wollen ihr Geschäft internationalisieren und diversifizieren. Das Unternehmen ist als Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit organisiert und nicht börsennotiert. Die an der New Yorker Börse notierten Vorzugsaktien von PartnerRe sind nicht Teil der Transaktion.

Covea hatte zuletzt viel dafür getan, um die Beziehungen zu Exor zu normalisieren und unter anderem gemeinsam in Fonds der Familie investiert. Dadurch habe man auch PartnerRe und deren Management besser schätzen gelernt, hiess es in der Mitteilung.

Die vom Agnelli-Erben John Elkann geführte Exor war 2016 bei PartnerRe eingestiegen. Er wollte damit die Beteiligungen der Unternehmerfamilie diversifizieren, die mit Stellantis, dem Sportwagenbauer Ferrari und den Landmaschinen-Hersteller CNH (Iveco, Case, New Holland) vor allem in der Autoindustrie aktiv ist.

(reuters/hzi/gku)