Der weltweit drittgrösste Rückversicherer Hannover Rück will wegen hoher Grossschäden und der hohen Inflation in Deutschland deutlich an der Preisschraube drehen. «Während uns allen die Bilder der verheerenden Flutkatastrophe des vergangenen Jahres immer noch sehr präsent sind, zeigen Winterstürme, Dürren und Waldbrände in diesem Jahr, dass Naturkatastrophen in Europa zunehmen», sagte Deutschlandchef Michael Pickel laut Mitteilung anlässlich des Branchentreffens in Baden-Baden. «All dies macht weitere Preiserhöhungen sowohl in der Erst- als auch in der Rückversicherung unverzichtbar.»
Zudem wirke sich der deutliche Anstieg der Inflation negativ auf die Profitabilität der gesamten Branche aus. Die Hannover-Rück-Deutschlandtochter E+S Rück verwies dabei auf die Winterstürme «Ylenia» und «Zeynep», die nach Schätzung des deutschen Versichererverbandes GDV versicherte Schäden von rund 1,4 Milliarden Euro verursacht haben. Daher gehe das Unternehmen von «deutlichen Preis- und Konditionsanpassungen» in der Sachsparte aus – auch über reine Naturkatastrophendeckungen hinaus. So seien die Kosten für Kfz-Ersatzteile und -reparaturen gestiegen, und der Sanierungsdruck im Industrie- und Gewerbegeschäft halte an. Ausserdem nähmen Schäden durch Cyber-Attacken auf Computersysteme zu. (awp/hzi/sec)