«Unser Ziel ist es, die Profitabilität weiter zu stärken und gleichzeitig Marktanteile zu gewinnen», sagte Vorstandschef Norbert Rollinger. Im vergangenen Jahr hatte die R+V die Beitragseinnahmen um gut fünf Prozent auf 20,9 Milliarden Euro gesteigert und das Ergebnis vor Steuern dank stark gestiegener Erträge aus den Kapitalanlagen um 37 Prozent auf den Rekordwert von 1,275 Milliarden Euro ausgebaut. Für 2030 hat sich die R+V mindestens 25 Milliarden Euro Bruttobeiträge und einen Gewinn von 1,5 Milliarden Euro vor Steuern vorgenommen.

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Grosses Wachstumspotenzial bei Vertrieb über Volks- und Raiffeisenbanken

Künftig setzt die zum genossenschaftlichen Spitzeninstitut DZ Bank gehörende R+V verstärkt auf den Vertrieb über die Volks- und Raiffeisenbanken, wie Rollinger ankündigte. «Denn hier liegt grosses Wachstumspotenzial.» Zudem wolle man interne Prozesse mit Technik optimieren. Bei der Preisgestaltung werde der Konzern verstärkt Künstliche Intelligenz nutzen. Im vergangenen Jahr waren die Marktanteile der R+V in der Lebensversicherung, in der Schaden- und Unfall-Sparte, vor allem aber bei den Kfz-Policen abgebröckelt.

Verbesserte Schaden-Kosten-Quote

Letzteres habe man bewusst in Kauf genommen, um die Verluste einzudämmen - mit Erfolg: Durch Preiserhöhungen - von 2023 auf 2024 um sieben Prozent und zum neuen Jahr um weitere elf Prozent - habe sich die Schaden-Kosten-Quote auf 103,0 von 106,7 Prozent verbessert. «Wir schauen, dass wir das so moderat wie möglich halten», sagte Sachversicherungs-Vorstand Klaus Endres mit Blick auf die Tarife. Die ganze Branche leidet unter steigenden Werkstatt- und Ersatzteilkosten, die R+V ist der drittgrösste Anbieter. Für das laufende Jahr rechnet Endres mit einer Schaden-Kosten-Quote von weniger als 100 Prozent, also mit operativen Gewinnen.

Für den Konzern rechnet Finanzchef Marc Michallet für 2025 allerdings mit einem Gewinnrückgang auf 1,13 Milliarden Euro. Die Kapitalmärkte könnten nicht jedes Jahr so viel Rückenwind geben wie im vergangenen Jahr. Das Jahr habe gut begonnen: Die Beiträge in der Schaden- und Unfallversicherung stiegen in den ersten zwei Monaten konzernweit um neun Prozent auf 5,27 Milliarden Euro. Das stärkste Wachstum verzeichnete die Lebens- und Rentenversicherung mit 14,4 Prozent. Sie hatte nach einer jahrelangen Durststrecke erst im vergangenen Jahr wieder kleine Zuwächse verzeichnet, weil sich fondsgebundene Policen gut verkauften. (Reuters/hzi/pg)
 

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