Seit Einführung der neuen Pflegefinanzierung im Jahr 2011 haben die Pflegeleistungen in der Schweiz massiv zugenommen, stellt Santésuisse in seinem Pflegereport 2024 fest. So stiegen laut Report die Kosten in Pflegeheimen bis 2022 um 42 Prozent von 3,2 Milliarden Franken auf rund 4,5 Milliarden Franken, bei der Pflege zu Hause sogar um 124 Prozent – von 900 Millionen auf rund 2 Milliarden Franken. Den grössten Teil der Kosten bezahlen die Krankenversicherer über die obligatorische Krankenpflegeversicherung (OKP): Fast 3,4 Milliarden Franken waren es im Jahr 2022 – und damit laut Report 41 Prozent mehr als 2011. Der Rest ging zulasten der Kantone (2,4 Milliarden Franken) sowie der Patientinnen und Patienten (752 Millionen Franken). Diese Situation dürfte sich laut Santésuisse weiter zuspitzen: Mit der Umsetzung der Pflegeinitiative sowie der Einführung der Einheitlichen Finanzierung von ambulanten und stationären Leistungen (Efas) drohe der nächste Kostenschub.
Damit die Pflege weiterhin finanzierbar bleibt und die Prämienzahlerinnen und Prämienzahler entlastet werden können, müssen die Akteure des Gesundheitswesens dafür sorgen, dass die Belastung für die Grundversicherung nicht weiter steigt, fordert der Verband. Entsprechende Massnahmen in verschiedenen Bereichen seien zwingend.
Mehr Pflege zu Hause
Stark ausgebaut wurde laut Pflegereport das Angebot im Bereich Pflege zu Hause. Im Jahr 2011 waren 1410 Leistungserbringer registriert, bis 2022 stieg diese Zahl auf 2708, was einem Plus von 92 Prozent entspricht. Dagegen ging die Zahl der Pflegeheime im selben Zeitraum leicht zurück (von 1585 auf 1485 Anbieter). Gleichzeitig werden die Klientinnen und Klienten immer älter. Über die Hälfte der OKP-Leistungen in Pflegeheimen nehmen inzwischen Personen im Alter von über 85 Jahren in Anspruch. Im Bereich Pflege zu Hause fallen mehr als die Hälfte der Pflegebeiträge bei Personen im Alter von über 80 Jahren an. (pd/hzi/bdw)