Zu diesem Schluss kommt das VZ Pensionierungs-Barometer 2022. Untersucht wurde dabei die Entwicklung der Renten aus AHV und Pensionskassen und das Vertrauen in das Vorsorgesystem. Der Barometer setzt sich aus drei Indizes zusammen: Dem Vertrauens-, Erwartungs- und Rentenindex.
VZ Pensionierungs-Barometer 2022 - Die wichtigsten Erkenntnisse:
- In den letzten zwanzig Jahren sind die Renten aus AHV und Pensionskasse um über 20 Prozent geschrumpft.
- Verantwortlich für die Einbusse sind vor allem die tieferen Pensionskassenrenten.
- Und jetzt, mit der Inflation, kommt dazu: Die meisten Pensionskassen gleichen die Teuerung nicht aus. Das lässt die realen Pensionskassenrenten weiter schrumpfen.
- Trotzdem glauben 90 Prozent der Umfrageteilnehmer, ihre Pensionierung problemlos finanzieren zu können.
Zu den Erkenntnissen aus dem Vertrauensindex zählt laut der am Montag veröffentlichten Analyse etwa, dass von den über 700 Schweizerinnen und Schweizern vier von fünf Befragten angaben, finanziell bessergestellt zu sein als vor einem Jahr. Ebenso viele würden zudem damit rechnen, dass sich ihre Finanzen auch in naher Zukunft verbessern werden.
Vertrauen in die AHV schwindet
Das Vertrauen in die AHV habe indes im Vergleich zu den Vorjahren weiter gelitten. So gehe etwa die Mehrheit der Befragten davon aus, dass die AHV-Renten in Zukunft nicht mehr gleich sicher sein werden wie heute.
Noch kritischer eingestellt seien die Befragten gegenüber den Pensionskassen: Fast 70 Prozent hätten die Sicherheit der künftigen Renten als kritisch eingeschätzt. Sehr überraschend sei indes, dass trotzdem 90 Prozent der Befragten daran glauben würden, ihre Pensionierung problemlos finanzieren zu können.
«Viele Schweizerinnen und Schweizer dürften die Situation unterschätzen», schreiben dazu die Experten von VZ. Denn die nackten Zahlen sprächen eine deutliche Sprache. So seien die zu erwartenden Renten in den letzten zwanzig Jahren um über 20 Prozent geschrumpft.
Das Hauptproblem dabei sei, dass viele Pensionskassen wegen der steigenden Lebenserwartung ihre Leistungen reduzieren. Die nun anziehende Inflation führe zudem zu real noch tieferen Renten, mahnen die Experten. (hzi/kbo)
3 Kommentare
Rentenkürzung: Das Gegenteil ist wahr - Die Renten steigen von Jahr zu Jahr, da die Lebenserwartung jedes Jahr (Covid ausgenommen) mehr wird. Drei Lösungen
1. Gleiches Pensionsalter = längere Rente -> kleinere Rente pro Monat! Den Tatsachen in die Augen schauen. Die kommenden Generationen danken es uns oder wenn der Topf leer ist auf weitere Renten verzichten…
2. Später in Rente, der Lebenserwartung entsprechend = Höhe der totalen Lebensrente konstant halten.
3. Mehr Erträge generieren in jüngeren Jahren mit grösserem (bis 100 %) Aktienanteil inklusive Private Equity. Diesen Anteil stetig reduzierten bis zum Pensionsalter auf beispielsweise 40 %.
Solange bei der BVG die Beiträge nicht gleich sind – bei gleichem Lohn – werde ich niemals einer Erhöhung des Pensionierungsalters zustimmen.
Beim BVG gibt es mehrere hundert Anbieter und jeder hat ein anderes Reglement und eine andere Anlagestrategie. Wie soll es da je gleiche Beiträge geben?
Ein viel wichtigeres Problem sind die tiefen Einkommen gepaart mit tiefen Pensen, die unter der Mindestschwelle durchgehen. Das muss dringend besser werden. Aber das hat nichts mit der AHV zu tun. Es gibt nur eine AHV und nicht hunderte.