Der Finanzsektor war auch 2023 eine zentrale Säule der Schweizer Wirtschaft. Die Studie von BAK-Economics zeigt laut Mitteilung, dass entlang der gesamten Wertschöpfungsketten von Versicherern und Banken eine Bruttowertschöpfung von 73,9 Milliarden Franken erzielt wurde. Daran beteiligt waren rund 243’200 Mitarbeitende, was 5,5 Prozent aller Arbeitsplätze in der Schweiz entspricht.
Der Anteil des Finanzsektors an der nationalen Bruttowertschöpfung liegt mit 9,4 Prozent deutlich höher – ein Indikator für die überdurchschnittliche Produktivität des Finanzsektors. Besonders die Versicherungsbranche sticht heraus: Mit 510’700 Franken Wertschöpfung pro Vollzeitstelle übertrifft sie den gesamtwirtschaftlichen Durchschnitt um das 2,9-Fache.
Der Finanzsektor leistet auch einen erheblichen Beitrag zu den Staatseinnahmen. Einkommens- und Gewinnsteuern von Unternehmen und Mitarbeitenden erzielten 2023 Einnahmen von 9,4 Milliarden Franken für Bund, Kantone und Gemeinden, was 9 Prozent des Steueraufkommens ausmacht. Zählt man 9,1 Milliarden Franken aus Finanzmarktsteuern sowie 2,2 Milliarden Franken an indirekten Einnahmen hinzu, resultiert ein Gesamtbetrag von 20,7 Milliarden Franken an fiskalischen Erträgen.
Viele profitieren
Der Finanzsektor wirkt als Wertschöpfungsmotor – und das auch in vor- und nachgelagerte Branchen. Durch den Bedarf an Vorleistungen wie IT- oder Beratungsservices entstehen zusätzliche Aufträge. Auch der Handel und das Gewerbe profitieren von den Konsumausgaben der Beschäftigten im Finanzsektor.
Diese Multiplikatoreffekte sorgten laut Studie 2023 für eine zusätzliche Bruttowertschöpfung von 34,5 Milliarden Franken. Jeder im Finanzsektor erwirtschaftete Franken generierte somit weitere 47 Rappen in anderen Branchen. Insgesamt belief sich die durch den Finanzsektor ausgelöste Wertschöpfung auf 108,4 Milliarden Franken – mehr als jeder achte Franken der gesamten Wirtschaft.
Auch der Arbeitsmarkt profitiert: Auf jeden Arbeitsplatz im Finanzsektor kam statistisch ein weiterer in anderen Branchen hinzu. Insgesamt hingen im Jahr 2023 rund 479’300 Stellen direkt oder indirekt mit dem Finanzsektor zusammen, davon 151’300 allein durch die Versicherer.
Dynamische Versicherungen
Trotz globaler Unsicherheiten, gedämpfter Auslandnachfrage und der Frankenaufwertung bleibt der Finanzsektor stabil und zeigt einen positiven Ausblick: Während BAK-Economics für die Gesamtwirtschaft 2024 ein moderates Wachstum von 1,4 Prozent erwartet, wird das Wachstum für die Finanzbranche auf 3,1 Prozent geschätzt.
Die Schweizer Versicherer befinden sich gemäss BAK-Economics weiterhin in einem «Harten Markt», bedingt durch wirtschaftliche Unsicherheiten und hoher Schadenzahlungen in der Vergangenheit. Bei gleichzeitig hoher Nachfrage und knappem Angebot dürfte das Versicherungsvolumen daher weiter steigen.
Entsprechend wird für 2024 ein Wachstum der realen Bruttowertschöpfung von +3,5 Prozent erwartet, 2025 von +2,5 Prozent. In den Jahren bis 2029 rechnet BAK Economics weiterhin mit einem Wachstum von 2,4 Prozent – deutlich über dem gesamtwirtschaftlichen Durchschnitt von 1,8 Prozent. (pd/hzi/bdw)