In einer Umfrage der Groupe Mutuel rechnen drei von vier der Befragten damit, dass sie nach der Pensionierung ihren Lebensstandard senken und den Gürtel enger schnallen müssen. Gar 60 Prozent halten ihre Vorsorge zum jetzigen Zeitpunkt für nicht ausreichend.
Das Schweizer Vorsorgesystem geniesst laut der am 1. September 20 veröffentlichten Studie in der Bevölkerung aber nach wie vor grosses Vertrauen. Beinahe zwei Drittel der 1'272 vom Institut für Wirtschafts- und Sozialforschung M.I.S. Trend im Auftrag von Le Temps und Groupe Mutuel Befragten vertrauen darauf, dass das Dreisäulensystem das richtige ist.
Am grössten ist das Vertrauen in die finanzielle Stabilität der privaten, dritten Säule (74%). Nicht ganz so gross (66%) ist es in die berufliche Vorsorge bzw. die zweite Säule. Und mit 61 Prozent sind die Befragten von der Finanzkraft der AHV am wenigsten überzeugt. Es brauche Reformen und Anpassungen in der AHV, sind 71 Prozent der Studienteilnehmer der Meinung.
Allerdings sprechen sich gut die Hälfte der Befragten gegen eine Senkung des BVG-Umwandlungssatzes aus und gar knapp drei Viertel lehnen die Erhöhung des Rentenalters ab. Dagegen wünschen sie sich mehrheitlich die freie Wahl der Pensionskasse und einheitliche Beitragssätze für alle Altersklassen. Gemäss heutiger Regelung bezahlen Arbeitnehmende, die auf die Pension zu gehen, höhere Beiträge.
Reformen in der beruflichen Vorsorge seien nötig und daher müsse es die Branche schaffen, in der Bevölkerung ein besseres Verständnis etwa rund um den Umwandlungssatz zu vermitteln, sagte Groupe Mutuel-Chef Thomas Boyer laut Mitteilung. Das auf drei Pfeilern solide aufgestellte System müsse in nächster Zeit auch an die heutigen Lebens- und Arbeitsformen angepasst werden.
(awp/hzi/kbo)