In der Schweiz fürchten fast 80 Prozent der Versicherten aufgrund der steigenden Krankenversicherungsprämien und Lebenshaltungskosten um ihre Finanzen. Während 13 Prozent nur bei ihrer Krankenversicherung handeln, indem sie die Franchise, das Modell oder die Kasse wechseln, müssen 66 Prozent ihre anderen Ausgaben reduzieren. Noch schlimmer: in 18 Prozent der Fälle wird das Lebenshaltungsbudget beeinträchtigt.
Seit 2009 bietet das Online-Vergleichsportal bonus.ch der Schweizer Bevölkerung jährlich die Möglichkeit, sich zum Thema Krankenversicherung zu äussern. Im Juni 2023 haben mehr als 4'700 Personen an der Zufriedenheitsumfrage teilgenommen und ihren Versicherer in folgenden Punkten benotet: Prämienerhöhung, Klarheit der übermittelten Informationen, Bearbeitung der Leistungen und Kundenservice. Die Antworten wurden in Noten zwischen 1 und 6 umgewandelt, wobei 6 die beste Note ist.
Anstieg der Krankenversicherungsprämien und Budget
In Kombination mit den steigenden Lebenshaltungskosten im Allgemeinen belastet die Erhöhung der Krankenkassenprämien das Haushaltsbudget immer stärker. Fast 80 Prozent der Versicherten sind beunruhigt und gezwungen, ihre Ausgaben zu reduzieren. Für die Schweizer Bevölkerung betrifft diese Einschränkung zu 18 Prozent das Lebenshaltungsbudget (Lebensmittel, Heizung usw.), zu 21 Prozent den Anteil für Freizeit und Urlaub und zu 27 Prozent die sonstigen Ausgaben.
Franchichse oder Modell wechseln
13 Prozent der Versicherten beeinflussen ihr Krankenkassenbudget nur, indem sie die Franchise und/oder das Modell wechseln (7 Prozent) oder sich für einen neuen Anbieter entscheiden (6 Prozent). 21 Prozent der Befragten geben an, dass sie sich keine besonderen Sorgen um ihre Finanzen machen.
Sorge um Finanzen in italienischer Schweiz am grössten
In der italienischen Schweiz ist die Sorge um die Finanzen am grössten. In dieser Region geben 88 Prozent der Versicherten an, dass sie sich um ihre Finanzen sorgen, gegenüber 81 Prozent in der Westschweiz und 71 Prozent in der Deutschschweiz.
Mehr als 70 Prozent der italienischsprachigen Bevölkerung beschränken sich nicht darauf, nur auf ihre Krankenkasse einzuwirken, sondern müssen auch bei anderen Kosten eingreifen, um die höheren Prämien und Lebenshaltungskosten aufzufangen. In der Westschweiz sind es 67 Prozetn und in der Deutschschweiz 59 Prozent.
Immerhin 22 Prozent der italienischsprachigen Schweizer geben an, dass sie ihre Lebenshaltungskosten einschränken müssen, verglichen mit 17 Prozent in den anderen Sprachregionen. (pd/hzi/hoh)