Der französische Rückversicherungskonzern Scor findet wieder zurück in die Spur: Für das 4. Quartal 2024 verzeichnet der Konzern einen Nettogewinn von 233 Millionen, verglichen mit einem Gewinn von 162 Millionen Euro für den gleichen Zeitraum im Jahr 2023. Analysten hatten im Durchschnitt einen Nettogewinn von 195 Millionen Euro erwartet, gemäss einem von der Gruppe zusammengestellten Konsens.

Für das Gesamtjahr erzielte der viertgrösste europäische Rückversicherer einen Nettogewinn von 4 Millionen Euro. Das entspricht zwar einem Rückgang von 99,5 Prozent im Jahresvergleich, Analysten hatten jedoch einen Verlust von 36 Millionen Euro erwartet erwartet. Die Bruttoprämien betrugen 20,1 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 3,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.

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Besser als erwartet

Das vierte Quartal wurde vom Ergebnis des Schadenrückversicherungsgeschäfts getragen, das einen stabilen Versicherungsertrag von 1,93 Milliarden Euro erzielte. Die  Combined Ratio ging auf 83,1 Prozent zurück, während die Analysten 85,4 Prozent erwartet hatten.

Die Belastung durch Naturkatastrophen betrug im vierten Quartal 6,4 Prozent, wovon 4,7 Punkte auf den Hurrikan Milton entfielen, was deutlich unter dem von den Analysten erwarteten Niveau von 8,6 Prozent lag. Das Versicherungsergebnis betrug schliesslich 238 Millionen Euro.

Brände in Kalifornien reissen nur kleines Loch

Für das gesamte Jahr erzielte das Schadenrückversicherungsgeschäft ein Ergebnis von 779 Millionen Euro, das im Jahresvergleich um 13,1 Prozent zurückging, aber ebenfalls über den durchschnittlichen Erwartungen der Analysten lag.

«Scor schätzt, dass die Auswirkungen der Brände in Kalifornien ungefähr 140 Millionen Euro vor Steuern und nach Abzug von Retrozessionen betragen könnten, was dem Budget für Naturkatastrophen für Q1 2025 entspricht», erklärte die Gruppe in einer Mitteilung.

Lebengeschäft mit starkem Quartalsergebnis

Nach einem Verlust von 213 Millionen Euro im dritten Quartal erzielte das Lebens- und Krankenrückversicherungsgeschäft im vierten Quartal 2024 ein Versicherungsergebnis von 119 Millionen und damit 87,5 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Analysten hatten mit einem Ergebnis von 103 Millionen gerechnet. Der Bruttoprämienwert für Leben und Krankenversicherung fiel im vierten Quartal 2024 um 0,9 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro, stieg jedoch im Geschäftsjahr 2024 um 2,8 Prozent auf 10,2 Milliarden Euro.

 

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Die Division wies für das gesamte Jahr einen Verlust von 348 Millionen Euro aus, während sie im Jahr 2023 einen Gewinn von 589 Millionen Euro verzeichnet hatte.

«Ich bin mit den Ergebnissen des vierten Quartals zufrieden. Alle Geschäftsbereiche tragen zu einem starken konsolidierten Konzerngewinn bei. Auf Ganzjahresbasis ist die Leistung im Bereich Sach- und Unfallversicherung hervorragend: Die Naturkatastrophenquote liegt unter dem Budget von 10 Prozent, und die zugrunde liegende Leistung ermöglicht es uns, zwei Jahre früher als geplant erhebliche Vorsichtsmassnahmen zu treffen. Die Anlageperformance ist im Laufe des Jahres stark und nutzt die aktuellen Marktbedingungen», zeigt sich Thierry Léger, Chief Executive Officer von Scor, zuversichtlich. 

Die Gruppe kündigte an, dass sie für das Geschäftsjahr 2024 eine Dividende von 1,8 Euro pro Aktie vorschlagen wird, unverändert gegenüber der Dividende für das Geschäftsjahr 2023. (Reuters/Reinsurance News/hzi/bdw)