Die Nachricht sorgte gestern für einen Paukenschlag: Insgesamt 13 Krankenversicherer - die über 90 Prozent der Grundversicherten in der Schweiz repräsentieren - gründen einen neuen Branchenverband. Den Ausschlag habe der Streit um den ambulanten Tarif gegeben, der neue Verband soll nun die Branche einen. Die bestehenden Mitgliedschaften in den Verbänden Santésuisse bzw. Curafutura werden beendet. Eine Hiobsbotschaft für die beiden (noch) bestehenden Dachverbände. HZ Insurance sammelte ihre Reaktionen auf die Ankündigung:
Gesundheit ist bekanntlich das höchste Gut. Das lassen wir uns aber auch einiges kosten, was viele Herausforderungen für die Marktplayer mit sich bringt.
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Das sagt Santèsuisse:
Ihr Verband stehe voll hinter der Neugründung, erklärte Santésuisse-Direktorin Verena Nold am Donnerstagnachmittag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Zwei Verbände seien im Politikbereich nie zielführend gewesen. Es habe immer wieder Bestrebungen für eine Wiedervereinigung gegeben. Ihr Verband werde damit nicht verschwinden oder in der neuen Körperschaft aufgehen. Einzig die Sparte Kommunikation und Politik werde man mit dem neuen Verband teilen. Alle anderen Tätigkeitsbereiche von Santésuisse blieben bestehen. Nold nannte dabei die Ausbildung von KV-Lernenden bei Krankenkassen und Sozialversicherungen, Spezialkurse, die Tochtergesellschaft für die Kostenstatistik der Branche zuhanden des Bundesamts für Gesundheit, die Produktion von Versichertenkarten oder die Rechnungskontrolle für schwere Fälle.
Einen Zusammenhang zwischen Verbandsgründung und dem Bundesratsbeschluss vom Mittwoch für die neue Einzeltarifstruktur Tardoc und die ersten Patientenpauschalen sah Nold nicht. Bei den Tarifen waren sich die bisherigen Verbände Santésuisse und Curafutura uneins. Nold erwartet auf dem Gebiet keine weiteren Differenzen, denn die Tarifstruktur liege nun in den Händen der neuen Organisation ambulante Arzttarife (OAAT). Diese Frage sei damit vom Tisch.
Das sagt Curafutura:
«Curafutura nimmt die Gründung eines neuen Verbands per Anfang 2025 zur Kenntnis», teilte der 2013 gegründete Dachverband in einem Statement mit. Weiter hiess es: «Bis dahin wird Curafutura ihre Aufgaben im Bereich der Gesundheitspolitik und der Tarife wahrnehmen. Das zweite Halbjahr 2024 wird von wichtigen Schritten zur Verbesserung unseres Gesundheitssystems geprägt sein. Nach dem gestrigen Entscheid des Bundesrates mit der Genehmigung des Tardoc müssen nun umfangreiche Koordinationsarbeiten geleistet werden, damit der Tarmed per 1. Januar 2026 abgelöst werden kann. Zudem wird sich curafutura im Rahmen der Pro Efas-Allianz für ein Ja zur einheitlichen Finanzierung engagieren, über die voraussichtlich im November 2024 abgestimmt wird. Schliesslich wird sich Curafutura für wirksame Massnahmen im Kostendämpfungspaket 2 einsetzen (z.B. keine neue Leistungserbringer/Netzwerke, Preisrabatte bei Medikamenten).» (awp/hzi/bdw)