Ein Grund dafür ist gemäss einer Umfrage, dass eine Mehrheit das eigene Pensionskassen-Guthaben nicht zum Vermögen zählt.
Grundsätzlich habe die Schweizer Bevölkerung hohe Ansprüche an die Altersvorsorge, heisst es in einer am Montag veröffentlichten Sotomo-Studie im Auftrag der Zurich Versicherung. So gaben die Befragten an, nach der Pensionierung drei Viertel ihres jetzigen Einkommens zu benötigen, um ganz zufrieden leben zu können. Das sei deutlich mehr als das vom Bund definierte sozialpolitische Ziel bei der 1. und 2. Säule von insgesamt 60 Prozent.
Nicht Teil des Vermögens
Doch nur gerade 47 Prozent zählten das Altersguthaben der beruflichen Vorsorge zu ihrem Vermögen. Bei der dritten Säule waren es immerhin 58 Prozent.
Entsprechend gaben drei Viertel der Befragten an, dass sie sich in den letzten Monaten in Zusammenhang mit der Inflation vor allem um die steigenden Lebenserhaltungskosten sorgten. Der Wertverlust der privaten Ersparnisse kümmerte noch 43 Prozent. Und nur gerade 29 Prozent der BVG-Versicherten bezeichneten den Verlust ihres Pensionskassen-Guthabens als ein Grund zur Sorge.
Dabei werde das heutige BVG-Ersparte nach der Pensionierung zum Einkommen: Je höher die durchschnittliche Teuerung bis zur Pensionierung, desto tiefer die Kaufkraft der Rente.
BVG-Abzüge als Gebühr
Die Umfrage zeigt auch Wissenslücken auf. Immer noch empfinde knapp die Hälfte der Befragten (47 Prozent) die BVG-Lohnabzüge als Art Steuer oder Gebühr. Nur für eine kleine Mehrheit von 53 Prozent handle es sich dabei um eine Investition ins eigene Alterskapital.
Ausserdem fänden nur 18 Prozent, dass für die Höhe ihrer späteren Rente die Höhe des Sparguthabens entscheidend sei. 39 Prozent seien der Ansicht, dass der Umwandlungssatz ausschlaggebend sei und für 43 Prozent seien beide gleich wichtig.
«Statt um die Vergrösserung des Kuchens geht es um die Vergrösserung der pro Jahr verteilten Kuchenstücke. Auch jüngere Befragte denken eher wie Rentenbeziehende als wie Sparerinnen und Sparer», erklärt Studienleiter Michael Hermann.
Das Meinungsforschungsinstitut Sotomo befragte vom 9. bis am 23. Januar 1865 Personen in der deutsch- und der französischsprachigen Schweiz. Die Fehlerquote beträgt +/- 2,3 Prozent. (awp/hzi/ps)