Die Sozialleistungen sind im Coronavirus-Pandemiejahr 2020 um rund 11 Prozent angestiegen im Vergleich zum Vorjahr. Laut dem Bundesamt für Statistik sind Entschädigungen für Kurzarbeit, Arbeitslosigkeit und Corona-Erwerbsausfallentschädigung die Hauptgründe.

Insgesamt wurden 2020 206 Milliarden Franken an Sozialleistungen ausbezahlt, 20,4 Milliarden Franken mehr als im Vorjahr. Das entspreche einem realen Zuwachs um 11,1 Prozent, schrieb das Bundesamt für Statistik (BFS) am Montag. Es sprach von einem historischen Anstieg: Es sei der grösste seit 1990.

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Um 14,1 Milliarden Franken stiegen 2020 die Sozialausgaben wegen Arbeitslosigkeit - dazu werden Entschädigungen für Kurzarbeit und der Corona-Erwerbsausfall gezählt. 2,7 Milliarden Franken mehr entfielen gemäss ersten Schätzungen des BFS auf Leistungen im Zusammenhang mit dem Alter, 2,5 Milliarden Franken auf den Bereich Gesundheit.

Einen grösseren Sprung nach oben machten die Gesamtausgaben für Sozialleistungen auch im Jahr 2009, und zwar um 7,1 Prozent. Grund war die weltweite Rezession. Zwischen 2000 und 2019 stiegen die Sozialausgaben von Jahr zu Jahr um durchschnittlich 2,9 Prozent an.

Gegenläufige Entwicklungen

Über das Ganze gesehen kaum Auswirkungen hatte Covid-19 im Jahr 2020 auf die Sozialausgaben im Zusammenhang mit Krankheit und Gesundheitsversorgung. Laut BFS stiegen die Leistungen im Vergleich mit 2019 um 4,3 Prozent an. Das sei weniger als die 5 Prozent von 2019 und liege im Trend der Vorjahre.

Das BFS hat gegenläufige Entwicklungen festgestellt: Einerseits gingen pandemiebedingt die Unfallkosten zurück und verschobene Operationen hatten tiefere öffentliche Beiträge an Spitäler zur Folge. Umgekehrt schenkten aber mehr bezahlte Krankheitstage und die Kosten für vom Bund bezahlte Coronavirus-Tests ein. (sda/hzi/mig)