Das Prinzip der verhaltensabhängigen Versicherungsprämien gewinnt in der Schweiz immer mehr an Akzeptanz. Das zeigt die aktuelle Bevölkerungsbefragung Monitor «Datengesellschaft und Solidarität», welche die Forschungsstelle Sotomo im Auftrag der Stiftung Sanitas Krankenversicherung heuer bereits zum dritten Mal durchgeführt hat. So spricht sich 2020 erstmals mehr als die Hälfte (51 Prozent) der Befragten dafür aus, dass Versicherungskunden, die sich gesund ernähren und fit halten, weniger Krankenkassenprämien bezahlen sollen als andere.
Felix Gutzwiller, Stiftungsratspräsident Sanitas Krankenversicherung, steht dieser Entwicklung ambivalent gegenüber: «Wenn gesundheitsförderndes Verhalten belohnt wird, kann das einen positiven Effekt auf die Eigenverantwortung der Menschen haben – das ist die Wirkung von Anreizmechanismen.» Allerdings könne die Verknüpfung zu den Versicherungsprämien problematisch sein. Gutzwiller: «Gesundes Verhalten mag in der Regel das Krankheitsrisiko positiv beeinflussen, aber der Zusammenhang ist bei vielen gesundheitsfördernden Massnahmen ungenügend erforscht.» Und auch mit den heutigen vermehrten Tracking-Methoden könne gesundes Verhalten nicht immer einfach gemessen und mit Daten belegt werden. Zudem hätten auch nicht alle Menschen die gleichen Voraussetzungen, bestimmte Massnahmen zur Gesundheitsförderung anzuwenden.