Jeder zweite Schweizer musste sich in den letzten fünf Jahren nach einem Unfall schon mal in ärztliche Behandlung begeben. Das ist das Ergebnis der ersten Generali Unfall-Studie. Diese befragte 2024 mehr als 1’100 Schweizer und Schweizerinnen im Alter von 18-69 Jahren zum Thema. Wann und wo verletzten sich die Befragten am häufigsten? Was sind die Hauptursachen für Unfälle und welche Schutzmassnahmen treffen  sie, um Verletzungen vorzubeugen? Und wie sieht es mit der finanziellen Absicherung bei einem Unfall aus?  

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Mehr als die Hälfte hatte bereits Unfälle, die ärztlich versorgt werden mussten 

56 Prozent geben an, dass sie in den letzten fünf Jahren eine Verletzung hatten, die ärztlich versorgt werden musste. Die meisten haben sich an Beinen oder Knöcheln verletzt (47%), zogen sich Prellungen oder Verstauchungen zu (41%) oder verletzten sich an Armen oder Händen (39%). Seltener führten Verbrennungen (12%), Vergiftungen (4%) oder ein Stromschlag (3%) zu einem Arzt- oder  Spitalbesuch.  

Unfälle lauern vor allem in der unbeschwerten Freizeit 

In welchen Situationen traten die meisten Unfälle auf, die zu körperlichen Verletzungen führten? Nur 11%  aller Unfälle mit ärztlicher Behandlung sind auf Auto- und Motorradunfälle zurückzuführen. Klar führend dagegen zeigen sich die Sport und Freizeitaktivitäten: Hier passieren 39% aller Unfälle, 33% davon mit dem  Velo, 31% beim Skifahren und 30% beim Fussball. Das Arbeitsumfeld spielt nur in 13% eine Rolle.  

Unfälle passieren nicht unbedingt dort, wo man sie erwartet 

Als interessant erweist sich die freie Einschätzung der Befragten, wo sie die meisten Unfallereignisse verorten: So sind 39% aller Befragten der Überzeugung, dass noch immer die alte Weisheit «die meisten Unfälle passieren im Haushalt» gilt. Wie die Zahlen belegen, liegt dieser Bereich in Wirklichkeit deutlich niedriger. Auch den Verkehrsunfällen wird mit 18% eine höhere Bedeutung zugeordnet, als sich in konkreten  Unfallereignissen mit rund 11% zeigt. Annähernd richtig liegen die Befragten bei der Verortung im Bereich Sport und Freizeit (35%), hingegen ist die Erwartung an Unfälle auf der Arbeit mit 7% zu niedrig. 

Unfallprävention und Schutzmassnahmen sind wichtig 

Unabhängig von den vorliegenden Daten sind die bestehenden Unfallzahlen keinesfalls auf die Sorglosigkeit  der Befragten zurückzuführen: Vielmehr ist ihnen das Thema Sicherheit und Schutz mit 97% sogar sehr  wichtig und sie sorgen entsprechend auf die eine oder andere Art vor. 

Das zeigt sich darin, dass 69% potenzielle Risiken abzuschätzen versuchen und generell vorsichtig agieren. Auch werden Tempolimits eingehalten (60%) und das eigene Niveau, z.B. bei der Wahl der Piste oder der Route (53%), möglichst realistisch eingeschätzt. Ausserdem verwenden 64% Schutzkleidung wie Velo-,  Motorrad- oder Skihelme. Auch helle, reflektierende Kleidung wird von mehr als einem Drittel der Befragten genutzt. Jeweils 43% achten darauf, ihr Sportgerät regelmässig zu warten und sich vor einer sportlichen  Aktivität aufzuwärmen. 

Die Gesamtstudie verrät zudem, dass beim Thema Prävention keine signifikanten Abweichungen zwischen den Geschlechtern bestehen. Bei allen Präventionsmassnahmen sind Frauen und Männer weitgehend gleichauf. Lediglich bei der Nutzung von Schutzkleidung (Frauen 68% / Männer 60%) und heller, reflektierender Bekleidung (Frauen 43% / Männer 34%) zeigt sich eine gesteigerte Vorsicht bei den Frauen.  

Versicherung zum Schutz vor finanziellen Schäden 

Ein indirekter Schutz, falls doch etwas passiert, ist die Versicherung. Sie beteiligt sich je nach Fall an den  finanziellen Folgen eines Unfalls. Auf die Frage zur Versicherungssituation für sich und ihre Familie geben 63% an, über die obligatorische Krankenversicherung bei einer Krankenkasse versichert zu sein. 62% der Befragten sind über ihren Arbeitgeber unfallversichert. Über eine private Unfallversicherung verfügen ein Viertel der Schweizerinnen und Schweizer. Diese deckt dort, wo obligatorische Leistungen enden. Damit bietet sie besonders Familien mit Kindern und einem nicht erwerbstätigen Elternteil finanzielle Sicherheit. (pd/hzi/kbo)

Studienprofil: Für die Umfrage wurde als Methode eine quantitative Online-Befragung eingesetzt, durchgeführt mit dem Marktforschungsinstitut Bilendi, Zürich. Befragungszeitraum war der 25. März bis  2. April 2024. Die Umfrage ist repräsentativ bezüglich Alter, Region und Geschlecht (Stichprobe 1’112  Personen).