Die Helvetia stellt beim Jahresabschluss 2023 erstmals die Kennzahl «Underlying Earnings» in den Vordergrund und zeigt damit auf, wie sich das Versicherungsgeschäft unabhängig von der Volatilität der Finanzmärkte oder anderer nicht-operativer Einflüsse entwickelt. Und das wurde vor allem von zahlreichen Unwetterereignissen in der Schweiz und in Europa geprägt.

Deutlicher Gewinnrückgang

Dementsprechend sanken die Underlying Earnings deutlich um fast ein Viertel von 492,9 Millionen Franken in 2022 auf nunmehr 372,5 Millionen Franken in 2023 (-24,4 Prozent). Nach den neuen IFRS-Regeln ging der Gewinn nach Steuern um 37 Prozent auf 301,3 Millionen Franken zurück. Allerdings war das Vorjahresresultat noch vom Gewinn aus einem Firmenverkauf positiv beeinflusst. Trotz des deutlichen Gewinnrückgangs zeigt sich Konzernchef Fabian Rupprecht optimistisch: «Helvetia erzielte im Jahr 2023 ein robustes Ergebnis. Dies in einem herausfordernden Marktumfeld mit einer Häufung von Naturereignissen. Ich möchte allen Mitarbeitenden für ihren Beitrag im vergangenen Jahr zu diesem Ergebnis und für ihren grossen Einsatz für unsere Kundinnen und Kunden speziell bei den erwähnten Unwetterereignissen danken», erklärt Rupprecht zum Jahresabschluss 2023. «Gleichzeitig hat das vergangene Jahr auch gezeigt, wie wichtig eine exzellente Führung des Kerngeschäfts ist. Darauf legen wir unverändert einen klaren Fokus, um angesichts des herausfordernden Marktumfelds die technische Profitabilität zu stärken.»

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Der Optimismus fusst auf einem beachtlichen Wachstum: So stieg das Geschäftsvolumen der Helvetia-Gruppe um währungsbereinigt 7,2 Prozent auf rund 11,3 Milliarden Franken, in Schweizer Franken betrug das Wachstum 5,4 Prozent. Der Wachstumskurs mit Fokus auf profitable und kapitaleffiziente Geschäftsfelder wurde nach eigenen Angaben fortgeführt. Das zeigt sich auch im Schweizgeschäft, wo die Helvetia ein deutliches Gewinnplus von 5,4 Prozent auf 334 Millionen Franken verzeichnen konnte.  

Starkes Wachstum in Nicht-Leben

Die hohen Belastungen aus den NatCat-Ereignissen finden ihren Niederschlag in der Combined Ratio der Helvetia Gruppe, die einen Sprung um 3 Prozentpunkte auf 97,4 Prozent machte - in der Schweiz liegt sie bei 94,8 Prozent (Vorjahr: 91,0 Prozent), in Europa sogar bei 100,3 Prozent. Die Netto-Schadenlast belief sich nach Angaben der Helvetia allein im dritten Quartal 2023 auf 215,6 Millionen Franken. Dessen ungeachtet verzeichnete die Helvetia Gruppe vor allem im Nicht-Lebengeschäft ein starkes Wachstum und konnte die Prämieneinnahmen währungsbereinigt um 10,8 Prozent auf rund 7,1 Milliarden Franken steigern. Die Helvetia legte in diesem Geschäftsbereich nach eigenen Angaben in allen Segmenten und Sparten zu. Das stärkste Wachstum hat das Segment Specialty Markets mit einem Plus von über 21 Prozent verzeichnet, das von einem vorteilhaften Marktumfeld und Preiserhöhungen profitierte. Auch in der Schweiz konnte die Helvetia über Markt wachsen und steigerte das Geschäftsvolumen auf rund 4,8 Milliarden Franken, was einem Plus von 3,7 Prozent entspricht. Aufgrund der aussergewöhnlichen NatCat-Belastungen sank das Ergebnis im Nichtleben-Geschäft um fast ein Drittel auf 220,6 Millionen Franken. 

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Solides Lebengeschäft

In der Lebensversicherung erzielte die Helvetia ein solides Ergebnis. Das Geschäftsvolumen konnte gruppenweit währungsbereinigt um 1,7 Prozent auf rund 4,2 Milliarden Franken gesteigert werden. Dabei verzeichneten alle drei Segmente – Schweiz, Europa und Specialty Markets – ein Wachstum im Vergleich zum Vorjahr. In der Lebensversicherung verfolgt Helvetia weiterhin eine auf anlagegebundenes Geschäft und reine Risikoprodukte fokussierte Strategie, wie sie mitteilte. Vor allem das Neugeschäft entwickle sich profitabel, die Neugeschäftsmarge stieg auf 5,1 Prozent (2022: 4,5 Prozent) an. Grund dafür waren das Wachstum mit Rückversicherungslösungen für biometrische Risiken und positive Effekte der höheren Zinsen auf das Neugeschäft im Segment Europa. Die Underlying Earnings im Lebengeschäft steigen um 12,6 Prozent auf rund 310 Millionen Franken. 

Höhere Dividende

Weiter erhöhen konnte der Versicherer die Fee-Erträge, die im vergangenen Jahr auf 390,5 Millionen Franken (2022: 350,9 Millionen) anstiegen. Das Wachstum stammte hauptsächlich auf den Ausbau von Nicht-Versicherungsgeschäften in Spanien. Mit einer geschätzen SST-Quote von über 280 Prozent ist Helvetia weiterhin solide kapitalisiert. Die Dividende für das Geschäftsjahr 2023 soll dementsprechend um 40 Rappen auf 6,30 Franken pro Aktie erhöht werden. Damit setzt Helvetia nach eigenen Angaben die attraktive Dividendenpolitik der letzten Jahre fort. (pd/awp/hzi/bdw)