Am Capital Market Day der Helvetia wechselte die Gruppe nicht nur ihr Profil: Neu tritt sie auf als «Finanzdienstleister mit Anker in der Schweiz und starkem europäischen Fussabdruck». In der Schweiz sieht man sich als «gut positioniert», man will mit den gängigen Schlagworten aus der Beratungsindustrie wie «Ausdifferenzierung zwischen Kunden-Intimität und Bequemlichkeit» und «Omnichannel Distribution» punkten.
In Zahlen liest sich das für das «Helvetia 20.25»-Programm so: Das Nichtleben-Combined-Ratio soll zwischen 92 und 94 Prozent kommen, man will mehr als 350 Milionen Franken Gebühreneinnahmen erzielen und die Kosten um 100 Millionen Franken drücken.
Der letzte Punkt klingt hoch, dürfte sich aber stark relativieren: Die nicht mehr als taufrisch geltende IT soll modernisiert werden - das alleine drückt die Kosten. Und auch beim grossen Regulierungsvorhaben IFRS17, bei dem Versicherungen zukünftig die Risiken bis auf einzelne Produkte herunterbrechen müssen, wird die Phase der teuren Extraaufwendungen bis 2025 vorbei sein. Alleine dafür gibt die Helvetia einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag pro Jahr aus.
Smile: Clevere Verpackung
Dass es auch mit weniger Geld geht, zeigt Smile: Das Claims Management der Digitalversicherung wird vom gleichen Team wie von Helvetia selber erledigt. Dennoch kommt es bei den Kundenbewertungen besser weg, wie ein Vertreter des Managements der Versicherung am Rande des Anlasses sagte. Die Verpackung ist auch hier mindestens so wichtig wie der Inhalt.
Bei Analysten kamen die Inhalte des Investorentages gut an: «Wir sehen die Helvetia-Aktie als klar unterbewertet an», lautet das Fazit der ZKB.
(hzi/nm)