2022 hat der Unfallversicherer Suva mit dem Roll-out der Digitalisierung im Schadenmanagement einen strategischen Meilenstein erreicht. Seither übernehmen systembasierte Regel- und Klassifizierungswerke neu die gesamte Fallsteuerung mit einem Volumen von über 490 000 Schadenfällen. Taggeldzahlungen und Meldungen von Unfällen oder Arbeitsunfähigkeiten sind weitgehend automatisiert. Bei komplexen Fällen stehen Spezialistinnen und Spezialisten den Betrieben und Verunfallten weiterhin mit einer persönlichen Beratung zur Seite.
Unfallrisiko sinkend
2022 registrierte die Suva über 490 000 Unfälle und Berufskrankheiten. Das entspricht einem deutlichen Anstieg gegenüber dem Vorjahr (450 000). Das Unfallrisiko – neu registrierte Unfälle pro 1000 Versicherte – folgt dem langfristigen Trend. Während in der Nichtberufsunfallversicherung das Unfallrisiko seit vielen Jahren praktisch unverändert ist, sank diese in der Berufsunfallversicherung in den vergangenen zehn Jahren um erfreuliche 12 Prozent.
Nettoprämien sinken weiter
Das Vermögen der Suva ist vollumfänglich zweckgebunden. Es deckt die Verpflichtungen für rund 80 000 laufende Renten sowie künftige Leistungskosten und Taggelder sowie weitere Versicherungsleistungen auf bereits geschehenen Unfällen und Berufskrankheiten. Dank der günstigen Entwicklung der Rentenzahlen konnten versicherungstechnische Rückstellungen aufgelöst werden und es ergab sich ein positives versicherungstechnisches Ergebnis.
Die erfreuliche Entwicklung des Unfallrisikos und das gute versicherungstechnische Ergebnis erlauben es, die durchschnittlichen Nettoprämien in der Berufsunfallversicherung nochmals um über fünf Prozent zu senken. In der Nichtberufsunfallversicherung ergibt sich ebenfalls eine leichte Senkung von rund einem Prozent.
Negatives Jahresergebnis
Im bewegten Anlagejahr 2022 erreichte das Unternehmen eine Netto-Performance von -8,1 Prozent. Dieser Anlageverlust konnte mit den bestehenden Wertschwankungsrückstellungen, die in den vorangegangenen Jahren vorsorglich gebildet wurden, weitgehend kompensiert werden. Zusammen mit dem positiven versicherungstechnischen Ergebnis resultierte ein negatives Gesamtergebnis von -125 Millionen Franken.
Die Solvenzquote liegt mit 151 Prozent weiterhin in der oberen Hälfte der vorgegebenen Bandbreite von 100 bis 180 Prozent. Der Suva-Rat hat deshalb beschlossen, die Erstattung von Kapitalertragsüberschüssen aus den Vorjahren fortzusetzen. Das bedeutet für 2024 eine Prämienreduktion in der Höhe von 20 Prozent bei den Nettoprämien sowohl in der Berufs- wie auch der Nichtberufsunfallversicherung. Das entspricht einer Erstattung an die Versicherten von rund 800 Millionen Franken. Das führt zur tiefsten Gesamtprämienbelastung für die Versicherten seit Einführung des UVG im Jahr 1984. (pm/hzi/sec)
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