Der Reingewinn kletterte um 11,7 Prozent auf 137,9 Millionen Franken. Das Plus ist allerdings lediglich massiv geringeren Rückstellungen für Risiken in den Kapitalanlagen und tieferen Steuern zu verdanken, wie aus dem heute Freitag veröffentlichtem Geschäftsbericht hervorgeht. Für Risiken in den Kapitalanlagen wurden 2020 nur noch 30 Millionen Franken zurückgestellt nach 114 Millionen im Vorjahr.
Damit konnte die Swica das Ergebnis aus Kapitalanlagen deutlich auf 125,6 Millionen (Vorjahr 87 Mio) verbessern, obwohl das Unternehmen netto am Kapitalmarkt markant weniger verdiente. Das Netto-Kapitalergebnis sackte um 22,8 Prozent ab, die Anlagerendite sank auf 4,2 Prozent (Vorjahr 6,5 Prozent), auch wenn sich die Kapitalmärkte nach dem Börsencrash vor einem Jahr laut Swica "unerwartet schnell erholten".
Rückgang im versicherungstechnischen Geschäft
Versicherungstechnisch musste die Swica einen Rückgang hinnehmen. Die Corona-Pandemie habe für grosse Unsicherheit bei den Leistungserbringern (bsp. Ärzten, Spitälern, Therapieeinrichtungen) und Patienten gesorgt. Verschobene Operationen während des Lockdowns seien situativ zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt und zum Teil durch Leistungen rund um Corona kompensiert worden, schrieb die Swica.
Insgesamt habe die Pandemie den Anstieg der Leistungskosten verlangsamt, schrieb die Swica. In der Grundversicherung lagen die abgerechneten Kosten pro Versicherten mit 3810 Franken um 0,2 Prozent höher als im Jahr 2019.
Der versicherungstechnische Gewinn fiel auf 44,1 Millionen Franken nach 77,8 Millionen Franken im Vorjahr. Die Combined Ratio der Gruppe - das Verhältnis von Schadenzahlungen zu Prämieneinnahmen - verschlechterte sich auf 99,1 Prozent von 98,4 Prozent im 2019. Insbesondere in der Unfallversicherung verschlechterte sich der Schaden-Kostensatz markant auf 99,2 Prozent (Vorjahr 93,8 Prozent). Bei Werten unter 100 Prozent ist das Geschäft versicherungstechnisch profitabel.
Die Swica ist zusätzlich zum Privatversicherungsgeschäft auch im Unternehmensgeschäft in den Bereichen Krankentaggeld- und Unfallversicherung tätig. Im Coronajahr sei die Krankentaggeldversicherung stärker in Anspruch genommen worden als im Vorjahr, schrieb die grösste Anbieterin von Krankentaggeldversicherungen in der Schweiz.
Kosten ziehen wieder an
Im ersten Quartal 2021 hätten die Leistungskosten wieder etwas stärker angezogen, hiess es: "Eine Einschätzung zur Entwicklung im weiteren Jahresverlauf kann infolge der Unwägbarkeiten der Pandemie nicht abgegeben werden." (awp/hzi/kbo)