Für 2022 erwarten die Ökonomen von Swiss Life Asset Managers nur noch ein BIP-Wachstum von 2,2 Prozent und für 2023 von 0,9 Prozent. Vor einem Monat hatten die Prognosen noch auf +2,5 und +1,1 Prozent gelautet. Auch die Schweiz könne sich dem konjunkturellen Gegenwind, der über Europa hinwegziehe, nicht völlig entziehen, begründen die Ökonomen des Versicherungskonzerns die Revision nach unten. So werde die Exportwirtschaft einen «spürbaren Rückgang des Bestellungseingangs» erfahren. Und auch für den Tourismus sei die Ausgangslage im Hinblick auf die Wintersaison schwierig.

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Inflation: Höhepunkt bald überschritten

Dazu komme, dass auch die Bauausgaben seit Beginn des Jahres stagnierten und angesichts der steigenden Finanzierungskosten in den kommenden Quartalen negativ zum BIP-Wachstum beitragen dürften. Und die Konsumenten seien wegen der Inflation einem Kaufkraftverlust ausgesetzt und «äusserst zurückhaltend» bei Neuanschaffungen dauerhafter Konsumgüter. Immerhin sei der Höhepunkt der Inflation wohl bald überschritten, meinen die Experten. Konkret erwartet die Swiss Life für 2022 eine Teuerungsrate von 2,9 Prozent und für 2023 von 2,1 Prozent.

Rezession wird nicht erwartet

Dies alles werde dazu führen, dass sich die Schweizer Wirtschaft im ersten Quartal 2023 leicht rückläufig entwickeln wird, so die Ökonomen des Versicherers. Eine Rezession im eigentlichen Sinn – mit zwei Abwärtsquartalen in Folge – werde jedoch nach wie vor nicht erwartet. Voraussetzung dafür sei jedoch, dass während der Wintermonate jederzeit Strom und Gas fliessen. «Im ungünstigeren Fall einer verschärften Mangellage wird die Rezession auch für die Schweiz unvermeidlich», heisst es.

Die Swiss Life ist mit ihrer gesenkten Vorhersage in guter Gesellschaft. Viele Prognostiker haben zuletzt nach unten revidiert, am Vortag etwa die Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF). (awp/hzi/sec)