Blick in den Rückspiegel
Bei Swiss Life geht eine erfolgreiche Ära zu Ende: Anfang Dezember kündigte Konzernchef Patrick Frost seinen Rückzug nach der Generalversammlung Mitte Mai 2024 an - nach insgesamt 18 Jahren in der Konzernleitung, davon 10 Jahre als CEO. Aber Swiss Life wäre nicht Swiss Life, wenn diese Ankündigung nicht eher geräuschlos vonstatten gegangen wäre. Der Erfolgsausweis von Frost jedenfalls ist beeindruckend: Der Aktienkurs hat sich unter seiner Ägide fast verdreifacht, das Geschäft wurde weiter in Richtung Verwaltung von Geldanlagen für institutionelle Kunden sowie Immobilien ausgebaut und damit diversifiziert. Im vergangenen Jahr erzielte Swiss Life ein sattes Gewinnplus und sieht auch im neuen Zinsumfeld mehr Chancen als Risiken, denn durch die steigenden Zinsen gewinnen Lebensversicherungen nach eigenen Aussagen an Attraktivität, die Anlage neuer Kundengelder wird rentabler. Es gab aber auch eine sehr unerfreuliche Botschaft: Mitte August machte Schweiz-Chef Markus Leibundgut seine Krebserkrankung publik - so wie Frost einige Jahre zuvor. Leibundgut zog sich für seine Therapie und den Genesungsprozess bis mindestens Frühling 2024 aus dem Tagesgeschäft zurück und wird interimistisch von Finanzchef Roman Stein vertreten.
HZ Insurance hat insgesamt sieben führende Schweizer Versicherungsgesellschaften zu ihren Erwartungen für 2024 befragt:
- Allianz Suisse
- Baloise Schweiz
- CSS
- Helvetia Schweiz
- Mobiliar
- Swiss Life
- Zurich Schweiz
Besondere Highlights
Nach einem jahrelangen und zum Teil erbittert ausgetragenen Mieterstreit wurde das ehemalige Manor-Warenhaus in der Zürcher Bahnhofstrasse umgebaut und erstrahlt in Anlehnung an den legendären Warenhauspionier Julius Brann als «Swiss Life Brannhof» mittlerweile in neuem Glanz. Den Umbau liess sich die Swiss Life rund 100 Millionen Franken kosten. Aber die Investition zahlt sich offenbar aus, denn die Laden- und Büroflächen sind langfristig voll vermietet und beherbergen illustre Markennamen.
Ausblick 2024
Mit dem Strategieprogramm «Swiss Life 2024» ist der Konzern auf Kurs. Der optimale Zeitpunkt, das Ruder an den künftigen CEO Matthias Aellig zu übergeben. Trotz Veränderung steht dieser Wechsel vor allem für Kontinuität, denn Aellig ist bereits seit 2010 in Schlüsselpositionen für Swiss Life tätig, zuerst als Group Chief Risk Officer und seit 2019 als Finanzchef. Eine grosse Strategieänderung ist unter ihm nicht zu erwarten, das betonte er selbst bei seiner Vorstellung. Er will den eingeschlagenen, erfolgreichen Weg der Swiss Life weiterführen. Das sollte ihm problemlos gelingen.