Die vier europäischen Marktführer Axa, Allianz, Generali und Zurich wachsen seit Jahren deutlich stärker als ihre Verfolger, wie eine Analyse der Managementberatung Zeb Consulting zeigt. Insbesondere im Non-Life-Geschäft sind die «European Giants» hochprofitabel.

Sie folgen damit einem allgemeinen Branchentrend: Lebensversicherungen verlieren gegenüber anderen Versicherungen an Boden. Während die Bruttoprämien der europäischen Versicherer im Jahr 2022 im Bereich Non-Life um 10,6 Prozent gewachsen sind, sind sie im Bereich Life um 1,9 Prozent zurückgegangen.

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Wird sich diese Entwicklung fortsetzen, könnte der Non-Life- den Life-Bereich schon bald überholen, heisst es im Fazit der Studie.

Entwicklung der Bereiche Non-Life und Life bei Europas 25 grössten Versicherern nach Prämien.

Höhere Zinsen und Inflation helfen Non-Life

Die Studie identifiziert mehrere Gründe für den Trend in Richtung Non-Life: So macht der Anstieg der Zinsen Einlageprodukte von Banken attraktiver – und schadet den Lebensversicherern. Zudem können viele Menschen wegen der Inflation weniger sparen und haben somit weniger Geld für die Altersvorsorge.

Auf der anderen Seite führen die unsicheren Zeiten (Pandemie, Russland-Ukraine-Krieg, Gaza-Krieg) und die Zunahme von Naturkatastrophen zu einer stärkeren Nachfrage nach Versicherungsschutz sowohl im Privatkunden- als auch im Gewerbekundenbereich. Hinzu kommt der anhaltende Inflationsdruck, der auch die Prämien nach oben getrieben hat. 

Fondsgebundene Produkte bleiben attraktiv

Die Versicherer stellen sich derweil auf diese neue Realität ein: Die Bedeutung des Bereichs Non-Life im Gesamtportfolio ist gestiegen. Einige Versicherer verkleinern die unattraktiven Bestände an Kapital- und Rentenversicherungen oder verkaufen diese ganz. Attraktiv blieben für sie vor allem fondsgebundene Produkte, so Zeb Consulting.

Die Folgen sind bereits spürbar: Während der Anteil der Lebensversicherungen am Portfolio der europäischen Top 25 im Jahr 2017 bei 60 Prozent lag, waren es 2022 nur noch 52 Prozent.

Der erste Beitrag zur Versicherungsstudie ist am Mittwoch unter dem Titel: «Europas Versicherungsgiganten hängen den Rest ab» erschienen.

Morgen Freitag folgt der dritte Teil zur Versicherungsstudie mit dem Thema: «Diese Themen beschäftigen Europas Versicherer am meisten».

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