Infolge der Stürme und Tornados starben mindestens 40 Menschen, alleine zwölf davon im Bundesstaat Missouri. Hinzu kamen Dutzende Verletzte. Für den Norden Floridas und Georgia galt noch bis heute Nachmittag (Ortszeit) eine Tornadowarnung.

Häuser wurden komplett zerlegt, Autos zerstört, Bäume entwurzelt. Auch fachten die starken Winde bestehende Waldbrände zusätzlich an. Allein in Oklahoma brachen Berichten zufolge Hunderte Brände aus. Betroffen sind 170.000 Hektar, also eine Fläche doppelt so gross wie Hamburg.

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Vielerorts legten die Stürme die Stromversorgung lahm - die US-Website PowerOutage meldete mehr als 230.000 betroffene Haushalte in fünf Bundesstaaten am frühen Sonntag (Ortszeit).

Neue Unwetter in Sicht

Laut Warnungen des US-Wetterdienstes sollten weitere Unwetter Teile der Ostküste heute erreichen. In den beiden Bundesstaaten North und South Carolina bestand demnach mit heraufziehenden Gewittern Tornado-Gefahr.

In Georgia rief Gouverneur Brian Kemp den Notstand aus und forderte die Einwohner auf, sich vorzubereiten. Bewohner von Risikogebieten sollten Gebäude mit unterirdischen Schutzräumen aufsuchen und Wohnmobile meiden. Millionen Amerikaner sind in Alarmbereitschaft.

Massenkarambolage mit 50 Fahrzeugen

Einwohner ergriffen in ihren Autos die Flucht vor heraufziehenden Staubsturm-Fronten. Dabei kam es zu Massenkarambolagen mit Dutzenden Fahrzeugen. Bei einer Unfallserie im Bundesstaat Kansas krachten 50 Fahrzeuge ineinander, mindestens acht Menschen starben. Weitere Todesopfer gab es unter anderem in Arkansas (3), Mississippi (6), Texas (3) und Oklahoma (1).

Laut der Gouverneurin von Arkansas, Sarah Huckabee Sanders, dürfte es Monate dauern, die gewaltigen Schäden in ihrem Staat zu beseitigen. Eine Polizeisprecherin in Texas sagte: «Wir hatten in der Vergangenheit schon heftige Stürme, aber nicht von diesem Ausmass. Es war fürchterlich.»

Mehr als 40 Tornados

Die Unwetter hatten am Freitag begonnen. In acht Bundesstaaten - Missouri, Arkansas, Mississippi, Louisiana, Illinois, Tennessee, Alabama und Indiana - wurden insgesamt mehr als 40 Tornados registriert. Zum Vergleich: In Deutschland gibt es laut dem Deutschem Wetterdienst durchschnittlich ungefähr 45 Tornados pro Jahr.

Tornados entstehen bei grossen Temperaturunterschieden und treten häufig zusammen mit Gewittern auf. Dabei reicht aus der Gewitterwolke ein rüsselartiger Wolkenschlauch bis in Bodennähe. Nach Angaben des Senders ABC News erreichten die Wirbel dabei Windgeschwindigkeiten von teils mehr als 120 Kilometern pro Stunde.

Leben in der Tornado-Gasse

In einigen Ortschaften zeigte eine Schneise der Zerstörung genau, wo ein Tornado durchgezogen war. Etwa im kleinen Ort Villa Ridge in Missouri seien die Einwohner bereits kurz nach dem Durchzug des Wirbelwindes mit Minibaggern und Kettensägen ausgerückt, um grosse umgekippte Bäume aus dem Weg zu räumen, berichtete der Sender ABC News.

Man wisse dort um das Risiko, das mit dem Leben in der «Tornado Alley» einhergeht: Manchmal treffe es einen, manchmal bleibe man verschont, und jederzeit könnte das Unglück wieder passieren, gab ein ABC-Reporter die Stimmung vor Ort wieder.

«Tornado Alley» (deutsch etwa: Tornado-Gasse) ist ein geläufiger Name für die mehrere Bundesstaaten umfassende, nicht scharf eingegrenzte Zone im Herzen der USA, in dem die Wirbelwinde häufig entstehen, vor allem jene mit besonders grossem Zerstörungspotenzial. Tornados gibt es in den USA aber auch ausserhalb des Gebiets, etwa in Florida.

In Cave City im Bundesstaat Arkansas wütete laut ABC ein Tornado der Stärke EF3 auf der erweiterten Fujita Skala. EF5 ist die grösste Stärke mit Winden von über 200 Meilen pro Stunde (ca. 322 Kilometer pro Stunde). Auf Drohnenfotos, die der Sender NBC zeigte, sind links und rechts einer Strasse zerstörte Häuser zu sehen. Der Nachrichtensender CNN zeigte einen Schulbus, der vom Sturm halb auf eine Schule geworfen wurde. (sda/hzi/ps)

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