Die Versicherer in Tschechien haben eine erste Einschätzung zum Ausmass der Zerstörung bei der aktuellen Hochwasser- und Flutkatastrophe abgegeben. Man rechne mit versicherten Schäden von umgerechnet etwa 670 Millionen Euro, sagte ein Sprecher des nationalen Versicherungsverbands nach Angaben der Agentur CTK. Davon entfalle die eine Hälfte auf Privathaushalte und die andere auf Industrie und Gewerbe.
Sollte dies zutreffen, wäre es von der Schadenssumme her die zweitgrösste Naturkatastrophe in der Geschichte des Landes nach dem verheerenden Hochwasser von 2002.
Spendenaufrufe gestartet
Doch nicht jeder Hausbesitzer ist versichert. Hilfsorganisationen starteten Spendenaufrufe. Die staatlichen Forstbetriebe Lesy CR bezifferten in einer ersten Schätzung ihre Schäden auf umgerechnet mehr als acht Millionen Euro. Rund 260.000 Kubikmeter Holz seien in den Staatswäldern beschädigt. Die Menschen wurden aufgefordert, nicht in die Wälder zu gehen, weil Bäume selbst bei Windstille ohne Warnung umstürzen könnten.
Enorm dürften auch die Schäden an der Verkehrsinfrastruktur sein. Viele Brücken sind zerstört oder beschädigt. In Ostrava an der Oder stand zeitweilig der Hauptbahnhof unter Wasser. Wann die drittgrösste Stadt Tschechiens wieder per Bahn zu erreichen ist, ist noch unklar. (awp/hzi/bdw)