Bei Generali brodelt die Gerüchteküche: Francesco Gaetano Caltagirone, ein italienischer Bau- und Verlagsmilliardär mit einem Anteil von 6,9 Prozent am Versicherer Generali, erwägt einer Agenturmeldung von Reuters zufolge, die Wiederernennung des langjährigen CEO Philippe Donnet bei der Hauptversammlung am 8. Mai 2025 herauszufordern. Bereits vor drei Jahren unternahm Caltagirone einen erfolglosen Versuch, Donnet zu ersetzen, da er diesem mangelndes Wachstum vorwarf. Zusammen mit dem inzwischen verstorbenen Leonardo Del Vecchio äusserte er zudem Bedenken hinsichtlich eines geplanten Asset-Management-Joint-Ventures zwischen Generali und der französischen BPCE, insbesondere bezüglich des Einflusses des französischen Partners.
Potenzielle Kandidaten
Aktuell prüft Caltagirone potenzielle Kandidaten für die CEO-Position, darunter Flavio Cattaneo, den CEO des Energieversorgers Enel, Matteo Del Fante, CEO des nationalen Postdienstes Poste Italiane, und Fabrizio Palermo, CEO des Versorgungsunternehmens Acea. Die Nominierung dieser Kandidaten gestaltet sich jedoch schwierig, da sie derzeit in ihren jeweiligen Positionen gebunden sind. Ein Sprecher von Enel betonte, dass Cattaneos Mandat bis 2026 läuft und er daher nicht für andere Rollen zur Verfügung steht.
Seit 2016 an der Spitze
Philippe Donnet, der seit 2016 an der Spitze von Generali steht, hat seine Bereitschaft signalisiert, für eine weitere Amtszeit zur Verfügung zu stehen. Im Gegensatz zur vorherigen Wahlperiode wird er jedoch nicht vom Verwaltungsrat nominiert, da kürzlich Änderungen in den Unternehmensnachfolgeregeln vorgenommen wurden.
Diese Unsicherheit in der Führungsebene von Generali tritt zu einem Zeitpunkt auf, an dem der Hauptaktionär Mediobanca mit einer feindlichen Übernahme durch die staatlich unterstützte Bank Monte dei Paschi di Siena (MPS) konfrontiert ist, an der Caltagirone seit November beteiligt ist. Mediobanca wies in diesem Zusammenhang auf die wechselseitigen Beteiligungen zwischen MPS, Generali und Mediobanca hin.
Überraschende Wende
Bereits vor drei Jahren hatten Caltagirone und Del Vecchio versucht, den ehemaligen Generali-Manager Luciano Cirina als CEO zu installieren, waren jedoch bei einer Aktionärsabstimmung gescheitert. In einer überraschenden Wendung hat die UniCredit-Bank kürzlich eine Beteiligung von 4,1 Prozent an Generali offengelegt, was CEO Andrea Orcel Gewicht in dem potenziellen Konflikt zwischen Mediobanca und Caltagirone verleiht. (Reuters/hzi/hoh)