Der Versicherungskonzern Allianz ist nach dem Hedgefonds-Skandal in den USA offenbar unter verschärfter Beobachtung. Die deutsche Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) habe den Versicherer dazu aufgefordert, seine internen Kontroll-Mechanismen zu verbessern und die Verantwortlichkeiten klarer zu regeln, sagte eine mit den Vorgängen vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters.
«Es liegt auf der Hand, dass es daraus Konsequenzen geben muss», sagte der Insider. Die BaFin habe der Allianz eine Frist gesetzt, die Forderungen umzusetzen.
Die BaFin wollte sich dazu nicht äussern und verwies auf ihre Verschwiegenheitspflicht. Die Allianz verlautbarte nach Medienberichten, man erfülle «immer höchste Risikomanagement- und Compliance-Standards» und arbeite an kontinuierlichen Verbesserungen.
Bereits im September vergangenen Jahres - kurz nach Bekanntwerden der milliardenschweren Affäre um Hedgefonds der US-Tochter von Allianz Global Investors (AllianzGI) - war bekannt geworden, dass die deutsche Finanzaufsicht eigene Ermittlungen zu dem Fall gestartet hat. Die unter dem Namen «Structured Alpha» aufgelegten Hedgefonds hatten Milliardenverluste erlitten, als die Märkte im ersten Corona-Schock in die Knie gingen. Das US-Justizministerium warf dem Chef-Investor für mehrere dieser Fonds und zwei seiner Fondsmanager vor, die Anleger über Jahre hinweg getäuscht zu haben, indem sie die Entwicklung der Fonds und die darin verborgenen Risiken mit gefälschten Zahlen manipulierten.
Die Allianz hatte die Affäre im Frühjahr gegen Entschädigungen von Anlegern und Geldbussen der US-Behörden von insgesamt sechs Milliarden IS-Dollar beigelegt. AllianzGI muss sich zudem aus den USA zurückziehen. (reuters/hzi/mig)