Laut einem Bericht des Insurance Journal haben Versicherungsgesellschaften bisher über 6,9 Milliarden Dollar für Schäden aus den zwei verheerenden Waldbränden im Grossraum Los Angeles ausgezahlt. Diese Summe, die vom kalifornischen Versicherungsministerium am 13. Februar veröffentlicht wurde, übersteigt deutlich die am 30. Januar gemeldeten 4,2 Milliarden Dollar.

Zusätzliche Lebenshaltungskosten

Die Daten des CDI zeigen, dass insgesamt 33'717 Anträge für verschiedene Versicherungsleistungen eingereicht wurden. Darunter fallen Entschädigungen für Hausrat, Geschäftskosten und zusätzliche Lebenshaltungskosten. Zudem wurden rund 5'600 Auto-Versicherungsansprüche mit einem Gesamtwert von 73 Millionen Dollar gemeldet.

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Experten gehen davon aus, dass die Gesamtsumme der versicherten Schäden weiter steigen wird. Aktuelle Schätzungen von Modellierern prognostizieren Verluste zwischen 8 und 40 Milliarden Dollar, was mit den bisherigen Auszahlungen übereinstimmt.

Einzelne Versicherungsunternehmen melden bereits hohe Verluste. Die Mercury Insurance Group rechnet mit Bruttoverlusten zwischen 1,6 und 2,0 Milliarden Dollar, hofft jedoch durch Regress- und Rückversicherungserstattungen die endgültige Summe auf maximal 325 Millionen Dollar zu reduzieren.

Weit über Versicherungsschäden hinaus

Auch andere grosse Versicherer wie Travelers Companies Inc., USAA, Chubb, Allstate und State Farm berichten von Verlusten in Milliardenhöhe. Der California FAIR Plan, der als letzter Ausweg für Versicherungsnehmer dient, hat bereits über 914 Millionen Dollar ausgezahlt und fordert nun von zugelassenen Versicherern eine Milliarde Dollar zur Deckung der Schäden.

Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Waldbrände gehen weit über die Versicherungsschäden hinaus. Eine Studie der UCLA schätzt die Gesamtkosten auf 95 bis 164 Milliarden Dollar. Diese Zahlen verdeutlichen das enorme Ausmass der Katastrophe und die langfristigen ökonomischen Folgen für die Region.

Die Versicherungsbranche steht vor grossen Herausforderungen, um die finanziellen Folgen der Waldbrände zu bewältigen. Die hohen Auszahlungen könnten zu Anpassungen in der Risikobeurteilung und möglicherweise zu Prämienerhöhungen in gefährdeten Gebieten führen.

Schäden minimieren

Die Situation unterstreicht die Notwendigkeit verbesserter Präventionsmassnahmen und eines nachhaltigen Risikomanagements in waldbrandgefährdeten Regionen. Experten fordern eine engere Zusammenarbeit zwischen Behörden, Versicherern und Gemeinden, um zukünftige Schäden zu minimieren und die Widerstandsfähigkeit gegenüber solchen Naturkatastrophen zu erhöhen.

Während die Aufräumarbeiten und der Wiederaufbau in den betroffenen Gebieten fortgesetzt werden, bleibt die genaue Höhe der Gesamtschäden weiterhin ungewiss. Die Versicherungsbranche wird die Entwicklung genau beobachten und ihre Strategien entsprechend anpassen müssen, um auf ähnliche Ereignisse in der Zukunft besser vorbereitet zu sein.