Die deutsche Versicherungswirtschaft schaut zuversichtlich nach vorn und erwartet im laufenden Geschäftsjahr 2025 ein stabiles Beitragswachstum. «Die Versicherer gehen davon aus, dass sie dieses Jahr spartenübergreifend ein Beitragsplus von fünf Prozent auf 250 Milliarden Euro erreichen», sagte der Präsident des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Norbert Rollinger, auf der Jahresmedienkonferenz des Verbandes.  

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«Talsohle überwunden»

«Der Sektor hat aufgrund der sehr schnellen Zinsanstiege und der hohen Unsicherheit drei schwierige Jahre hinter sich», fügte Rollinger hinzu. «Die Talsohle scheint nun überwunden. Das ist eine erfreuliche Prognose.» 2024 verzeichnete die Versicherungswirtschaft einen Beitragszuwachs von 5,3 Prozent auf 238 Milliarden Euro. 

Lebengeschäft mit leichtem Wachstum 

In der Lebensversicherung dürften die Beitragseinnahmen in diesem Jahr laut GDV-Prognose um 1,3 Prozent auf knapp 96 Milliarden Euro zulegen.«Hier dürften sich steigende Löhne, rückläufige Inflationsraten und die aktuelle Zinsentwicklung positiv bemerkbar machen», sagt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Massgeblicher Treiber dürfte das Einmalbeitragsgeschäft mit einem Plus von 4,8 Prozent sein.  

2024 verbuchten die Lebensversicherer ein Beitragswachstum um 2,6 Prozent auf rund 94 Milliarden Euro. Dabei nahm das Einmalbeitragsgeschäft im Vergleich zum Vorjahr um rund 10 Prozent zu. Beim laufenden Beitrag verzeichneten die Lebensversicherer hingegen ein Minus von 0,2 Prozent. Hier gleicht das Neugeschäft laut GDV nicht die abgehenden Verträge aus.  

Robuster Zuwachs in Nichtleben

Für die Schaden- und Unfallversicherung erwartet der GDV für 2025 ein Beitragswachstum von 7,5 Prozent auf 99 Milliarden Euro. «Die Nachholeffekte der Inflationsentwicklung haben sich inzwischen deutlich abgemildert», sagte Rollinger. «Allerdings erwarten wir in der Kfz-Versicherung erneut ein zweistelliges Wachstum der Beitragseinnahmen, was sich auf das Gesamtwachstum auswirkt.» 

2024 legte die gesamte Schaden- und Unfallsparte als Folge der Inflationsentwicklung der Vorjahre um 7,8 Prozent auf rund 92 Milliarden Euro zu. Anders als 2023 sind die Schäden im vergangenen Jahr aber langsamer gestiegen als die Beitragseinnahmen. Unter dem Strich steht daher in der Schaden- und Unfallversicherung ein etwas verbessertes versicherungstechnisches Ergebnis mit einem Gewinn von rund 1,9 Milliarden Euro. 

Beitragsanstieg in der privaten Krankenversicherung

Für die Private Krankenversicherung prognostiziert der Gesamtverband ein Beitragsplus von 7,5 Prozent auf 56 Milliarden Euro im laufenden Jahr. 2024 verzeichneten die privaten Krankenversicherer Beiträge in Höhe von knapp 52 Milliarden Euro, ein Zuwachs von 6,3 Prozent. (pd/hzi/bdw)