Das Vertrauen der Berufstätigen in Deutschland in börsennotierte Aktien, Fonds und Anleihen wächst deutlich. Laut einer repräsentativen Befragung von HDI Versicherungen unter 3748 Erwerbstätigen setzen inzwischen 25 Prozent auf Börsenpapiere als bevorzugte Altersvorsorgeform. Damit rangieren sie auf Platz zwei hinter dem Eigenheim. Dieses verliert jedoch weiter an Attraktivität: Nur noch 42 Prozent der Berufstätigen sehen es als die sicherste Vorsorge – ein Rückgang von 51 Prozent im Jahr 2020. Die gesetzliche Rente und vermietete Immobilien sind ebenfalls stark gefallen (jeweils von 22 Prozent auf 16 bzw. 17 Prozent).
Ältere Berufstätige verlieren Vertrauen in die Rente
Besonders auffällig ist der Vertrauensverlust in die gesetzliche Rente bei älteren Beschäftigten. Während 2020 noch 30 Prozent der über 45-Jährigen diese als sicherste Altersvorsorge ansahen, sind es 2024 nur noch 20 Prozent. Börsengehandelte Wertpapiere haben in dieser Altersgruppe hingegen deutlich zugelegt und liegen mit 22 Prozent erstmals vor der gesetzlichen Rente.
Frauen setzen stärker auf Aktien
Auch bei berufstätigen Frauen zeigt sich ein klarer Wandel: Ihr Vertrauen in Börsenpapiere stieg von 14 Prozent auf 19 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Frauen schätzen Aktien zunehmend als Schutz vor Inflation und als Möglichkeit, langfristig bessere Renditen zu erzielen. Gleichzeitig empfinden weniger Frauen Aktien als zu riskant (Rückgang von 49 auf 40 Prozent).
HDI-Vorstand Fabian von Löbbecke begrüsst diese Entwicklung. Die steigende Akzeptanz von Börsenpapieren bei Frauen sei besonders wichtig, da sie oft grössere Vorsorgelücken schliessen müssten.
Regionale Unterschiede
Regional gibt es grosse Unterschiede im Vertrauen in Börsenpapiere. In Rheinland-Pfalz ist es mit 32 Prozent am höchsten, gefolgt vom Saarland (31 Prozent) und Baden-Württemberg (30 Prozent). Schlusslicht bildet Sachsen-Anhalt mit nur 19 Prozent. Auch bei der Erwartung langfristiger Renditen liegen Berufstätige in Hamburg (65 Prozent) vorn, während Sachsen-Anhalt mit 45 Prozent den niedrigsten Wert aufweist. (pd/hzi/hoh)