Die Rückversicherungsbranche strotzt derzeit vor Kraft, wie sich zuletzt beim Branchentreffen «Rendez-Vous de Septembre» in Monte Carlo zeigte. Fast unisono erwarten die Rückversicherer eine steigende Nachfrage vor allem im Bereich Schaden- und Unfallversicherungen. Angesichts gestiegener Naturkatastrophenrisiken, wirtschaftlicher Unsicherheit und geopolitischer Instabilität setzen Erstversicherer stärker auf den Schutz von Rückversicherern. Weiteres Wachstum erwarteten die Rückversicherer bei der Absicherung gegen Risiken rund um Computersysteme und Internet. 

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Rasante Gewinnsteigerung

Dass die Branche in der Erfolgsspur ist, zeigt auch der «Bericht über den Versicherungsmarkt 2023» der Finma, die in der Schweiz insgesamt 24 Rückversicherungsunternehmen und 24 Rückversicherungs-Captives beaufsichtigt. So stiegen die Jahresgewinne der Rückversicherer rasant von rund 547 Millionen Franken in 2022 auf nunmehr 5,35 Milliarden Franken in 2023. Im Jahr 2022 hatte der der Hurrikan «Ian» riesige Schäden in Milliardenhöhe hinterlassen. Obwohl es auch im Jahr 2023 wieder viele Schäden aus Naturkatastrophen gab, war die Schadenquote allerdings deutlich niedriger als im Vorjahr. Zudem drehten die meisten Rückversicherer an der Preisschraube, um das Geschäft wieder profitabler zu gestalten. 

Die Rückversicherer lieferten 2023 gute Zahlen.

Die Rückversicherer lieferten 2023 gute Zahlen.

Quelle: Finma

Solides Prämienwachstum

Laut Bericht ist das Bruttoprämienvolumen der beaufsichtigten Rückversicherungsunternehmen im vergangenen Jahr 2023 um 4,0 Prozent auf 53,3 Milliarden Franken angestiegen. Dieses Wachstum verteilt sich sowohl auf den Branchenriesen Swiss Re wie auch anderen Rückversicherungsgesellschaften und Captives. Das grösste Wachstum mit 7,1 Prozent verzeichneten die «übrigen professionellen Rückversicherungsgesellschaften» wie vor allem New Re und MS Amlin Re.

Auf die Branchen bezogen erzielten die Rückversicherer im vergangenen in Nichtleben nach den Zahlen der Finma insgesamt ein Wachstum des Bruttoprämienvolumens von 7,3 Prozent, mussten im Leben allerdings einen Rückgang von 1,4 Prozent hinnehmen. Eine wesentliche Reduktion stammt laut Finma von Swiss Re, während New Re ein Wachstum verzeichnete. Geografisch gesehen wuchsen die Rückversicherer vor allem in Europa und Nordamerika, während Asien/Pazifik und die übrigen Märkte leicht zurückgingen, konstatierte die Aufsichtsbehörde.   

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Die Loss Ratio im Nichtleben entwickelte sich im vergangenen Jahr ebenfalls positiv, über alle Gesellschaften hinweg verbesserte sie sich um 6,3 Prozentpunkte auf 60,3 Prozent. Die Schadenquote verbesserte sich im gleichen Zeitraum um 6,4 Prozentpunkte auf 63,0 Prozent - vor allem dank weniger Schäden aus Naturkatastrophen. Ein weiterer Grund für den deutlichen Rückgang der Schadenquote könnte laut Finma auch darin liegen, dass die Erstversicherer höhere Selbstbehalte in Kauf nehmen mussten. Die Rückversicherer haben ihre eigenen Risiken also scheinbar gut in den Griff bekommen.