Der Wert des Insurtechs Wefox wurde letztes Jahr auf 4,5 Milliarden Dollar geschätzt. Dennoch hat die Zürcher Firma seit der Gründung 2015 noch nie einen Gewinn ausgewiesen. 2023 soll sich dies laut Firmengründer Julian Teicke endlich ändern, weshalb man sich nun sogar von Kundinnen und Kunden trennt.
Wefox lässt die Verträge von Haftpflicht-, Hausrat- und Motor-Versicherungen auslaufen, wie das Fachportal «Finance Forward» berichtet. Offenbar wolle sich das Insurtech auf sogenannte Kurzabsenz-Versicherungen in der Schweiz, Autoversicherungen in einigen Märkten sowie E-Bike-Versicherungen in Deutschland konzentrieren.
Wefox hat über 10 Prozent der Policen nicht verlängert
Ein Wefox-Sprecher betonte gegenüber dem Portal, dass nur «etwas über 10 Prozent» der Wefox-Policen auslaufen gelassen werden. Dennoch sei das ein ungewöhnlicher Vorgang, so «Finance Forward». Normalerweise verlängerten sich die Verträge jedes Jahr automatisch.
Zudem berichteten Kundinnen und Kunden in den letzten Monaten auch von Kündigungen durch Wefox. Das wäre problematisch, weil es bei einer Kündigung durch die Versicherung anschliessend schwieriger sein kann, einen neuen Vertrag zu erhalten. Gegenüber «Finance Forward» bestritt Wefox aber, mehr Verträge als üblich gekündigt zu haben.
«Es hat einzelvertragliche Kündigungen gegeben, die sich jedoch im branchenüblichen Rahmen bewegen», so der Sprecher. «Sie sind Teil des Portfoliomanagements.»
(hzi/gku)