Die Höhe der Prämien unterscheidet sich markant, je nachdem in welchem Kanton beziehungsweise in welcher Prämienregion man wohnt. Der Online-Vergleichsdienst moneyland.ch hat die Durchschnittsprämien für die mehrheitlich deutsch-, französisch- und italienischsprachigen Prämienregionen der Schweiz berechnet.
Ergebnis: Erwachsene Versicherte ab 26 Jahren bezahlen im Jahr 2025 in der Deutschschweiz eine Durchschnittsprämie von 427 Franken pro Monat (wobei es in Deutschschweizer Kantonen wiederum grosse Unterschiede gibt). In der Westschweiz sind es mit 511 Franken 20 Prozent mehr und im Tessin mit 549 Franken sogar 28 Prozent mehr. «Damit bezahlen erwachsene Versicherte in der Westschweiz durchschnittlich rund 1000 Franken mehr Krankenkassenprämien pro Jahr als in der Deutschschweiz», sagt Felix Oeschger, Analyst bei moneyland.ch. Im Kanton Tessin sind es fast 1500 Franken pro Jahr mehr als in der Deutschschweiz.
Ausgangspunkt für die Berechnung waren die Durchschnittsprämien für das Jahr 2025 pro Prämienregion gemäss Bundesamt für Gesundheit (BAG). Das BAG teilt jede Schweizer Gemeinde einer Prämienregion zu. In jedem Schweizer Kanton gibt es 1 bis 3 Prämienregionen. Die regionalen Durchschnittsprämien gemäss BAG hat moneyland.ch anhand der in einer Prämienregion vorherrschenden Sprache zusammengefasst. Die massiven Preisunterschiede sind auf die unterschiedlichen Gesundheitskosten in den einzelnen Regionen zurückzuführen.
Junge Versicherte besonders betroffen
Betrachtet man die Durchschnittsprämien der zweiten Altersgruppe, derjenigen der jungen Erwachsenen zwischen 19 und 25 Jahren, zeigt sich ein besonders grosser Röstigraben: Westschweizerinnen und Westschweizer im Alter von 19 bis 25 Jahren bezahlen mit durchschnittlich 363 Franken pro Monat 23 Prozent mehr als Deutschschweizerinnen und Deutschschweizer, für welche die durchschnittliche Monatsprämie 294 Franken beträgt.
Noch ausgeprägter ist der Unterschied bei den 19- bis 25-jährigen Tessinerinnen und Tessinern: Sie bezahlen durchschnittlich 387 Franken pro Monat, das sind 31 Prozent mehr als in der Deutschschweiz.
Deutschschweizer Versicherte der jüngsten Altersgruppe (Versicherte bis 18 Jahre) bezahlen durchschnittlich 112 Franken pro Monat. In der Westschweiz sind es mit 134 Franken 19 Prozent und im Tessin mit 139 Franken 24 Prozent mehr.
Röstigraben im Kanton Wallis
Der Kanton Wallis ist in zwei Prämienregionen aufgeteilt, eine mit grösstenteils französischsprachigen und eine mit grösstenteils deutschsprachigen Gemeinden. Im französischsprachigen Teil liegt die durchschnittliche Monatsprämie für Erwachsene mit 437 Franken 14 Prozent höher als im deutschsprachigen Teil mit 382 Franken.
Städtisch geprägte Kantone und Tessin am teuersten
Betrachtet man die einzelnen Prämienregionen, ist der eher städtisch geprägte Kanton Genf mit einer durchschnittlichen Erwachsenenprämie von 572 Franken am teuersten, gefolgt von der Prämienregion 1 des Kantons Tessin (entspricht ungefähr dem südlichen Kantonsteil ab Bellinzona mit den Städten Lugano, Bellinzona, Locarno und Mendrisio) mit 554 Franken, dem Kanton Basel-Stadt mit 530 Franken, der Prämienregion 1 des Kantons Waadt (umfasst die Städte Lausanne, Montreux, Nyon und weitere Gemeinden in der Nähe des Genfersees) mit 517 Franken und der Prämienregion 2 des Kantons Tessin (entspricht ungefähr dem nördlichen Kantonsteil oberhalb Bellinzona) mit 516 Franken.
Kleine Kantone und ländliche Regionen am günstigsten
Am günstigsten fahren erwachsene Versicherte auch 2025 im Kanton Appenzell Innerrhoden mit einer monatlichen Durchschnittsprämie in der obligatorischen Grundversicherung von 309 Franken, gefolgt vom Kanton Uri mit 347 Franken, dem Kanton Obwalden mit 359 Franken, der Prämienregion 3 des Kantons Graubünden (umfasst hauptsächlich das ländlich geprägte Bündner Oberland und die Bezirke Albula und Viamala) mit 364 Franken und dem Kanton Nidwalden mit 366 Franken. (pd/hzi/kbo)