Globale Rückversicherer beweisen angesichts von Risikominderungs- und Diversifikationsstrategien eine erhöhte Widerstandsfähigkeit im Vergleich zu früheren Zyklen. Dies berichtet der amerikanischen Branchendiensts Reinsurance News in einer aktuellen Meldung. Diese Entwicklung ist laut Mitteilung von AM Best teilweise auf positive Underwriting-Margen und höhere Reinvestitionsraten zurückzuführen. Während das Jahr 2023 aussergewöhnlich starke Ergebnisse brachte, seien diese jedoch nicht ohne Weiteres wiederholbar.
Naturkatastrophen und deren Auswirkungen
Die Branche stehe auch 2024 vor Herausforderungen durch überdurchschnittlich hohe Verluste aus Naturkatastrophen, darunter der Brückeneinsturz in Baltimore im März. Dennoch erwartet AM Best laut Bericht ein profitables Jahr, da viele Rückversicherer ihre Selbstbehalte erhöht haben und somit weniger anfällig für Verlustereignisse wie die steigende Häufigkeit von schweren konvektiven Stürmen sind. Diese Vorsichtsmassnahmen wirken sich positiv auf die Ertragslage der Unternehmen aus.
Herausforderungen im US-Markt
Abseits von Naturkatastrophen gibt es anhaltende Bedenken hinsichtlich der Performance von US-Altschaden- und Lebensversicherungsportfolios. AM Best hebt hervor, dass historische Haftungsfragen die Stabilität der Branche nicht gefährden dürften, insbesondere bei Unternehmen mit starken Kapitalreserven. Zur Bekämpfung der sozialen Inflation im US-Haftpflichtbereich haben viele Versicherer ihre Zeichnungspraktiken verschärft und Preisanpassungen vorgenommen.
Gut gerüstet für die Zukunft
Obwohl die aussergewöhnlichen Ergebnisse von 2023 nicht als Standard für die Zukunft gelten können, zeigt sich die Branche dank ihrer robusten Risikomanagementstrategien und der Diversifikation gut gerüstet, um auch in einem unsicheren Umfeld erfolgreich zu bleiben, so der Bericht von AM Best abschliessend. (Reinsurance News/hzi/hoh)