Darum geht's
  • Die Versicherungsbranche steht unter starkem Innovationsdruck und setzt verstärkt auf die Zusammenarbeit mit Startups, um digitale Services und moderne Geschäftsmodelle zu entwickeln.
  • Grosse Akteure wie Zurich, Allianz und Axa investieren gezielt in Insurtechs, um neue Technologien und massgeschneiderte Versicherungsprodukte voranzutreiben.
  • Institutionelle Investoren und Forschungseinrichtungen wie die Universität St. Gallen unterstützen diesen Wandel zusätzlich, wodurch sich die Branche nachhaltig transformiert.
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Die Versicherungsbranche steht unter einem enormen Innovationsdruck. Die Kundschaft erwartet digitale Services, personalisierte Policen und schnelle Schadensabwicklung – allesamt Anforderungen, die mit traditionellen Strukturen nur schwer zu bewältigen sind. Viele Versicherer begegnen dieser Herausforderung, indem sie gezielt mit Startups zusammenarbeiten und in sie investieren.

Zugang zu Ressourcen und Expertisen

Ein Vorreiter in diesem Bereich ist die Zurich Insurance Group. Mit der jährlich stattfindenden Zurich Innovation Championship sucht der Konzern weltweit nach vielversprechenden Jungunternehmen. Der Wettbewerb bietet Startups nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern auch Zugang zu Zurichs Ressourcen und Expertisen. Zu den geförderten Unternehmen zählen etwa Insurtechs, die sich auf künstliche Intelligenz, Automatisierung und nachhaltige Versicherungslösungen spezialisieren.

Massgeschneiderte Policen

Doch Zurich ist nicht der einzige Versicherer, der diesen Weg geht. Auch die Allianz investiert kräftig in Startups. Im Rahmen ihrer WIN-Initiative sollen bis 2030 12 Milliarden Euro in das deutsche Venture-Capital-Ökosystem fliessen, um private Investitionen in innovative Technologien zu fördern, wie unlängst bekannt wurde. «Vielleicht ist das der Start in eine noch bessere Finanz- und Wirtschaftspolitik», liess sich Allianz-Chef Oliver Bäte in der «Welt» jüngst dazu zitieren.

Dieser Artikel ist Teil der Market Opinion «Mit Venture Capital Innovation vorantreiben», die in Zusammenarbeit mit der Zurich Insurance realisiert wurde.

Die Axa wiederum unterstützt Startups mit branchenspezifischen Versicherungsprodukten und bietet Gründern massgeschneiderte Policen an.

Neuartige Geschäftsmodelle

Die Bedeutung dieser Investitionen zeigt sich auch in der Schweiz. Hier haben Insurtechs ebenfalls Risikokapitalgeber überzeugt und Millionenbeträge für die Weiterentwicklung ihrer Technologien eingesammelt, wie etwa Wefox in der Vergangenheit und weitere vielversprechende Jungunternehmen. Davon zeugt ebenfalls die Initiative Swiss Insurtech Award, die jeweils das innovativste Startup aus der Schweiz kürt. Und auch jenseits des Atlantiks ist der Einfluss von Venture Capital in der Versicherungsbranche gross. In den USA etwa setzt die Zurich North America mit gezielten Investitionen auf neuartige Geschäftsmodelle.

Wandel ist in vollem Gange

Doch nicht nur die Versicherer selbst, auch immer mehr institutionelle Anleger fördern diesen technologischen Wandel. So unterstützt etwa die Europäische Investitionsbank (EIB) mit ihrer European Tech Champions Initiative (ETCI) gezielt innovative Startups in Europa, die von Venture-Capital-Investitionen profitieren sollen. Diese staatlichen und privatwirtschaftlichen Anstrengungen zeigen: Der Wandel in der Versicherungsbranche ist in vollem Gange.

Wissenschaftliche Auseinandersetzung

Zusätzlich zur direkten Zusammenarbeit mit Startups gewinnt auch die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit diesem Thema an Bedeutung. Das Institut für Versicherungswirtschaft (I.VW) der Universität St. Gallen erforscht intensiv die Schnittstelle zwischen Versicherern und innovativen Geschäftsmodellen. Eine vielbeachtete Studie von Alexander Braun und Florian Schreiber analysiert die Insurtech-Landschaft und zeigt, dass viele dieser Unternehmen als Enabler agieren, die mit etablierten Versicherern kooperieren. Zudem unterstützt die Universität mit Startup@HSG unternehmerische Initiativen und fördert den Austausch zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gründerszene.

Technologien schneller integrieren

Die Versicherer haben längst erkannt, dass Kooperationen mit Startups nicht nur ein Trend, sondern eine echte Notwendigkeit sind. Denn durch Venture-Capital-Investitionen und Innovationspartnerschaften können sie neue Technologien schneller integrieren und ihr Geschäftsmodell zukunftssicher gestalten, was wiederum einen echten Wettbewerbsvorteil bedeutet.