Wie gross ist die Erleichterung beim SVV, dass die Axa wieder zurückgekehrt ist?
Wir freuen uns an diesem Entscheid der Axa Schweiz, keine Frage. Der Vorstand des Versicherungsverbandes hat sich einstimmig für die Wiederaufnahme ausgesprochen.
Welche Bedeutung hat das für die Arbeit des SVV?
Wir sind der Interessenverband der Schweizer Privatassekuranz. Ergo muss es unser Ziel sein, gegenüber Politik, Verwaltung, Aufsicht und breiter Öffentlichkeit mit einer Stimme zu sprechen. Ab dem 1. Januar 2025 – mit Inkrafttreten der neuen Strategieperiode und rechtzeitig zum 125-Jahr-Jubiläum des SVV – hat unsere Stimme noch mehr Gewicht.
Wir werden gemeinsam an Lösungen für die Versicherbarkeit von Grossrisiken wie Cyber oder Erdbeben arbeiten.
Urs Arbter
Wie kam es zu dem Sinneswandel bei Axa?
Ich kann nicht für die Axa sprechen. Ich kann aber bestätigen, dass wir nie aufgehört haben, miteinander zu reden. Die Gespräche der letzten Monate haben gezeigt, dass wir gemeinsam an Lösungen für die Versicherbarkeit von Grossrisiken wie Cyber oder Erdbeben arbeiten wollen. Auch die berufliche Vorsorge für die Schweizerinnen und Schweizer ist uns sehr wichtig. Ich bin zuversichtlich, dass wir jetzt noch besser gehört werden.
Die Rückkehr hat sich ja bereits seit längerem angedeutet. Sind die Unstimmigkeiten zwischen Axa und dem SVV vollständig ausgeräumt?
Der SVV und die Axa Schweiz sind zum Schluss gekommen, den Versicherungs- und Wirtschaftsstandort Schweiz wieder gemeinsam stärken zu wollen. Klar, es gibt immer mal wieder unterschiedliche Meinungen – aber genau dafür sind wir ja ein Branchenverband. Wir finden den grössten gemeinsamen Nenner und vertreten ihn dann selbstbewusst nach aussen.
Der Vorstand des SVV hat das Aufnahmegesuch der Axa Schweiz einstimmig gutgeheissen.
Urs Arbter
Wie wichtig ist es gerade angesichts schwerer Dämpfer für die Versicherungswirtschaft durch die Abstimmungsniederlagen bei der 13. AHV und der BVG-Reform, künftig wieder mit vereinten Kräften aufzutreten?
Die Stimmbevölkerung hat am 22. September Nein zur BVG-Reform gesagt, aus unterschiedlichen Gründen, wie wir wissen. Das ist zu akzeptieren, so funktioniert unsere direkte Demokratie. Sie steht aber hinter der beruflichen Vorsorge und will ein gut austariertes Dreisäulensystem. Das sehen wir genauso. Die Mitglieder des SVV werden weiterhin alles geben, um den Unternehmen und damit auch den Arbeitnehmenden gute Vorsorgelösungen anbieten zu können.
Der SVV wird den Leuten jedoch inskünftig noch genauer erklären, wie die zweite Säule funktioniert. Denn die Bürgerinnen und Bürger sollen verstehen, dass sie mit ihren Beiträgen, die von den Arbeitgebern verdoppelt werden, ihr eigenes Alterskapital aufbauen. Es gehört nur ihnen.
Welche Auswirkungen auf das Budget des SVV hat die Axa-Rückkehr?
Die Auswirkungen sind gut, aber überschaubar. Wir sind es gewohnt, mit relativ wenig Ressourcen viel zu erreichen. Das bleibt so, keine Sorge.
Wie haben die anderen Versicherungsgesellschaften auf die Ankündigung reagiert?
Mit grosser Freude. Wie gesagt, hat der Vorstand des SVV das Aufnahmegesuch der Axa Schweiz einstimmig gutgeheissen.