Marin Vlasecs Vorbild ist kein Geringerer als Henry Ford. Genau wie dieser trägt auch Vlasec gerne Krawatten. Doch das ist nicht der Hauptgrund, warum er Ford als Vorbild erwähnt. «Ich bewundere ihn, weil er Unerwartetes erschaffen hat. Als er ein neues Fortbewegungsmittel angekündigte, rechneten alle damit, dass er mehr Pferde an eine Kutsche binden würde. An ein selbstfahrendes Vehikel dagegen dachte niemand.» 

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«Mit jungen Ideen können wir auch in Zukunft in der modernen Versicherungswelt bestehen»

Auch im Versicherungsvertrieb, so Vlasec, müssten die Dinge neu gedacht und bestehende Strukturen aufgebrochen werden. Genau das ist auch der Grund, warum der 29-Jährige im vergangenen Sommer die Unternehmensberatung verlassen und als Leiter Vertriebssteuerung und -entwicklung auf die Kundenseite zu Pax gewechselt hat. 

Ein Branchenneuling war er durch diesen Schritt allerdings nicht, denn das Thema Versicherungen beschäftigt den Luzerner, seit er 18 ist. Nach der Matura wollte er nicht mehr nur die Schulbank drücken und absolvierte das praxisorientierte Junior-Programm bei Swiss Life. Während des darauffolgenden Militärdienstes reifte in ihm der Entschluss, ein Studium an der HSG in Angriff zu nehmen. Parallel dazu arbeitete er in diversen Positionen bei Swiss Life und als Mandatsleiter bei einem national tätigen Broker. 

Den HSG-Abschluss in der Tasche, wechselte er in die Beratung und betreute als Leadadvisor unter anderem Pax bei deren Aufbau des Vorsorgecenters. «Mein heutiger Chef, Daniel Mutz, und ich funktionierten schon damals sehr gut und als er mir angeboten hatte, an seine Seite zu wechseln, war das für mich ein logischer nächster Schritt.» Sein Chef habe eine mutige Entscheidung gefällt, als er ihn so jung und als Externen in diese Führungsrolle geholt habe. «Wir stehen symbolisch für die alte und die neue Welt und brechen damit Muster – mit jungen Ideen können wir so auch in Zukunft in der modernen Versicherungswelt bestehen.» Die Zusammenarbeit mit anderen Partnern wie zum Beispiel Banken sei dabei ein Aspekt, Embedded Insurance ein anderer.

Dass er dabei intern auch Überzeugungsarbeit leisten muss, motiviert Marin Vlasec. «Ich versuche alle Mitarbeitenden zu Beteiligten zu machen, kommuniziere offen und transparent und gehe als Fahnenträger mit Risikobereitschaft voraus.» So geschehen zum Beispiel bei der Kooperation mit der Privatbank Piguet Galland, die er mit viel Eigeninitiative aufgleiste und der Geschäftsleitung präsentierte. Diese war begeistert und stimmte der Kooperation zu. «Unser Management sieht grosse Chancen im Bancassurance-Thema sowie im Kooperationsgeschäft, das im Zeitalter der Digitalisierung ein wichtiger Bestandteil der Ökosysteme sein wird.»

Sein persönliches Ökosystem ist die Familie. «Jeden Sonntag kommen wir zusammen und diskutieren über Gott und die Welt – mittlerweile sind um den Tisch im Haus meiner Eltern jeweils drei Generationen versammelt», schmunzelt Marin Vlasec. Mit Familienmitgliedern und Freunden frönt er auch gerne seiner Leidenschaft für Whiskey, dessen Vielseitigkeit er ebenso schätzt wie die Vielseitigkeit seiner beruflichen Aufgabe. Und wenn er dann wirklich einmal alleine sein möchte, setzt er sich aufs Power-Cycling-Bike und lotet auf diesem mit Club-Musik seine Grenzen aus.