Die Zurich Insurance Group will sich nach dem geplatzten Verkauf von deutschen Lebensversicherungs-Policen an den Abwickler Viridium Zeit für eine Neubewertung der Situation nehmen. «Wir müssen Deutschland öffnen und die Portfolios neu ausbalancieren», sagte der Chef des Versicherungskonzerns, Mario Greco, am Donnerstag. «Und dann werden wir den Markt neu bewerten, der sich in der Zwischenzeit im Vergleich zu dem Zeitpunkt, als wir den Prozess begannen, stark verändert hat.» Es sei sehr unwahrscheinlich, dass noch im laufenden Jahr eine Entscheidung fallen werde.

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Greco zufolge verbilligt sich die Rückversicherungsdeckung für die Erstversicherer nach Jahren steigender Preise allmählich. «Die Preise sind rückläufig, aber nicht massiv, und wahrscheinlich wurde im letzten Jahr zu viel verlangt», sagte der Zurich-Chef. «Wir stehen also noch am Anfang, aber es ist eine gewisse Mässigung zu beobachten, und wir konnten unsere Versicherungen zu sehr günstigen Konditionen erneuern.» Der weltgrösste Rückversicherer Münchener Rück konnte bei der Neuverhandlung von Verträgen mit Erstversicherern und Maklern im Frühjahr nach eigenen Angaben keine höheren Preise mehr durchsetzen.

Beim Einsturz der Autobahnbrücke im Hafen von Baltimore im März, der Experten zufolge der grösste Marine-Schaden aller Zeiten werden könnte, sei Zurich nicht wesentlich exponiert, erklärte Greco. (awp/hzi/kbo)