Die Zurich Versicherung beobachtet einen zunehmenden Trend zu Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit ESG und Nachhaltigkeit. Nachdem die Europäische Union per Direktive den Weg für Sammelklagen freigemacht hat, wird mit einem grundlegenden Wandel in der Austragung von Rechtsstreitigkeiten in Europa sowie einer Zunahme von rechtlichen Auseinandersetzungen gerechnet.
Neben Naturkatastrophen, Cybergefahren und politische Risiken seien es vor allem rechtliche Risiken, die den europäischen Markt für Commercial-Insurance (Unternehmensschutz) künftig prägen werden. Der Grund für den Wandel sieht Sierra Signorelli, CEO Commercial Insurance Zurich, in der europäischen Rechtsprechung, wie sie beim «Annual Commercial Round Table» erläuterte.
Zurich setze sich auch mit dem Folgen für das eigene Haus auseinander, so Signorelli. Aus der kommenden «Flut von EU-Vorschriften» würden insbesondere die «New Product Liability Directive» (NPLD), «Representative Actions Directive» (RAD) und die «Artificial intelligence liability directive» (AID) herausstechen. Die NPLD wird nach Verabschiedung die bestehende Produkthaftungsrichtlinie von 1985 ablösen, die RAD legt Mindeststandards für Verfahrensregeln für kollektive Rechtsbehelfe und Unterlassungsklagen für Verbraucher fest.
Zurich sei dazu im engen Austausch mit seinen Firmenkunden, sagte Tom Thornberry, Global Head of Financial Lines Claims während der Veranstaltung. Ein zunehmender Trend zu Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit Umwelt-, Sozial- und Governance-Themen stelle Unternehmen vor die Herausforderung, ihre Organisationen vor einem komplexen neuen Risiko zu schützen. (hzi/mig/platow/versicherungsmonitor)