Am Dienstag hatten globale Wachstumssorgen die internationalen Finanzmärkte belastet und den Leitindex SMI um 2,3% in die Tiefe gedrückt. In den USA hielt die Kurskorrektur am Dienstagabend bis zum Handelsschluss an, während die US-Futures nun eine klare Erholung anzeigen. In Asien drehten die wichtigsten Indizes jedoch im Handelsverlauf ins Minus.
Die Unsicherheiten an der Börse bleiben gross, nachdem zuletzt Sorgen um das weltweite Wirtschaftswachstum eine Verkaufswelle losgetreten hatten. In den USA etwa trübte sich die Industriestimmung im Juli überraschend deutlich auf den tiefsten Stand seit Mai 2013 ein. Auch die Laune in der chinesischen Wirtschaft ist so schlecht wie seit Jahren nicht mehr. Wenn es vor diesem Hintergrund dann auch eine Zinswende in den USA bereits im September geben sollte, wäre das zusätzliches Gift für die Aktienmärkte.
Starke Schwankungen
Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete Swiss Market Index (SMI) steht um 08.20 Uhr um 0,28% höher bei 8'645,25 Punkten. Der Handel bleibt von hoher Volatilität geprägt, wobei der entsprechende Volatilitätsindex VSMI mit über 28,5 Punkten auf einem hohen Niveau liegt.
In einem an Unternehmensnews armen Börsentag gehören die Index-Schwergewichte Nestlé, Roche und Novartis (alle +0,4%) zu den grössten Gewinnern im vorbörslichen Handel. Novartis kündigte einerseits eine Kooperation mit dem US-Wettbewerber Amgen im Bereich der Neurowissenschaften an und erhielt andererseits eine EU-Zulassung für das Medikament Revolade zur Behandlung von schwerer aplastischer Anämie (SAA). Beides könnte die Kursentwicklung leicht stützen, heisst es dazu.
Bei den Banken legen Credit Suisse (+0,2%) und UBS (+0,3%) leicht zu. In einem Interview unterstützt UBS-CEO Sergio Ermotti zwar die Empfehlungen des Brunetti-Berichts zur Grossbankenregulierung. Allerdings rechnet er bei einer zu starken Erhöhung der Eigenmittelanforderungen mit Konsequenzen für die Schweizer Volkswirtschaft.
Sika gewinnen 0,2%. Im langwierigen Streit um die geplante Mehrheitsübernahme durch den französischen Konkurrenten Saint-Gobain hat das Bundesverwaltungsgericht den Entscheid der Finanzmarktaufsicht Finma gestützt und die Beschwerde gegen die Opting-Out-Klausel endgültig abgewiesen. Für den Fall Sika bleibt allerdings entscheidend, wie das Kantonsgericht Zug die Stimmrechtsbeschränkung der Aktienstimmen der Gründerfamilie Burkard beurteilt.
Transocean und Swisscom Verlierer
Zu den wenigen Verlierern im vorbörslichen Geschäft zählen die volatilen Titel des US-Ölbohrdienstleisters Transocean (-0,6%) sowie Swisscom (-0,3%). Händlern zufolge hat die Bank of America die Aktien des Telekomkonzerns auf "Neutral" von "Buy" abgestuft.
Im breiten Markt könnten Helvetia (+0,7%) überdurchschnittlich zulegen. Am Dienstag büssten die Titel wie der Gesamtmarkt deutlich an Wert ein, obwohl das vorgelegte Zahlenset die meisten Analysten eigentlich einigermassen überzeugt hatte. Nun empfiehlt Kepler Cheuvreux die Aktien neu zum "Kauf". Der zuständige Analyst glaubt, dass sich die Aktien des Versicherers nach der Präsentation solider Zwischenresultate und dank dem guten Vorankommen bei der Integration von National Suisse und Basler Austria künftig stärker als der Markt entwicklen wird.
Die Berner Warenhaus-Gruppe Loeb musste indes nur einen Monat vor dem Wechsel der Partizipationsscheine in den OTC-Handel der BEKB für das erste Halbjahr 2015 einen Verlust ausweisen. Das Geschäft litt gemäss Loeb unter tieferen Kundenfrequenzen und Preisdruck als Folge der Aufhebung des Euro-Mindestkurses. Gleichzeitig belastete ein negatives Finanzergebnis.
(sda/chb)